©Winfried Hösl
Die Tlnzerinnen und Tänzer glitzern wie Juwelen und bringen die Musik auf höchsten technischen zum Strahlen. Alles funkelt betörend schön in Balanchines Meisterwerk „Jewels“, die Choreographie, Kostüme, Bühne, die Musik aus dem Orchestergraben unter der Leitung von Robert Reimer. Auch 51 Jahre nach der Uraufführung.verzaubert Balanchines neoklassischstes Ballett durch Schönheit und tänzerische Brillanz.
Monat: Oktober 2018
Berliner Schaubühne – „Voyage“ – eine Lebensreise
©Thomas Aurin
Eine Reise von der romantischen Wanderschaft bis in den Massentourismus, vom antiken Ägypten bis auf den Mond unternimmt Felix Römer in dem Philipp Preuss neuesten Projekt an der Berliner Schaubühne. Über 50 Autoren werden zu einer 90-minutigen Non-Stop-Monolog-Collage.
Kabarett – „Hader spielt Hader“
©Michaela Schabel
Was tun, wenn die Erwartungshaltungen immens sind? „Hader spielt Hader“, Nummern aus fünf Programmen und tourt damit bereits acht Jahre durch die Lande. Parodistisch ringt er um den richtigen Anfang, die Stimmungskurve, den bedeutsamen Satz am Schluss, über den sich das Publikum am anderen Morgen schmunzelnd erinnert. Leitmotivisch taucht diese strukturelle Ebene zwischen den einzelnen Erzählmonologen immer wieder auf, was das Ganze nicht flotter macht.
Film – „Werk ohne Autor“ – auf der Shortlist möglicher Oskar-Nominierungen 2019
©Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Ein kleiner Junge Kurt schaut fasziniert in die leeren Augen einer modernen Skulptur. Doch diese Art der Kunst gilt als entartet. Seine kunstaffine Tante, fasziniert von schönen Tönen, wird wegen Schizophrenie vergast. Die beiden Onkel werden im Krieg erschossen. Vom Himmel fallen Staniolfolien, dann die Bomben. Das ganze Dorf brennt ab. Die DDR entsteht und aus dem kleinen Kurt wird ein Kunststudent, der sich ausgerechnet in die Tochter des SS-Euthanasie-Arztes verliebt, der für die Vergasung seiner Tante verantwortlich war. Trotz Karrieremöglichkeiten als Maler des Sozialistischen Realismus flieht Kurt mit seiner Frau in den Westen.
München – Deutsches Theater – Musical „Carmen La Cubana
©Nitz Böhme
Mit „Carmen La Cubana“ nimmt die Musicalwelt den Havanna-Hype auf und verortet Bizet berühmte Oper „Carmen“ im Revolutionsjahr Kubas 1953. Nach der Welturaufführung in Paris 2016 ist diese kubanische Carmen-Version nach London, Köln und Berlin in München zu sehen.
Berlin – Deutsche Oper – Alban Bergs „Wozzeck“
©Marcus Lieberenz
Wozzecks großes ernst trauriges Gesicht deckt die Bühne ab, jedes Mal wenn sein Leid sich gesanglos in der abgründigen Musik Alban Bergs verdichtet. Genau dieses Gesicht prägt sich tief in die Seele ein, gibt den wahnsinngen Tonskalen die expressive Optik von heute. Wir alle kennen diese Wozzeckschen Momente, in denen das Leid die Seele erstarren lässt.
Berliner Staatsoper – Uraufführung „Usher“
©Martin Argyroglo
Ein Wohnzimmer der 80er Jahre wird zum Spielort für die Uraufführung der Oper „Usher“ in der Studiobühne der Berliner Staatsoper. Der Teppichboden dämpft die Schritte. Ein Treppe führt in die obere Etage. Der Ort wirkt wie ein Sanatorium. Der geisteskranke Roderick Usher, letzter Nachkomme einer alten verbrauchten Adelslinie, lebt hier mit seiner Zwillingsschwester Madeline und – das ist neu – unter der Aufsicht eines Arztes. Als ein Freund Rodericks zu Besuch kommt, eskaliert das menschliche Miteinander in Mord und Herzstillstand.
Landestheater Niederbayern – Künnekes Operette „Vetter aus Dingsda“
©Peter Litvai
Viel ist los auf der Bühne und im Orchestergraben. Flott sollte Künnekes „Der Vetter aus Dingsda“ seine einstige Erfolgsstory als aktualisierte Version unter der Regie von Margit Gilch wiederholen. Das Konzept ist knallig…
Berliner Staatsoper – Cherubinis „Medea“
©Bernd Uhlig
Die Bühne dreht sich, gibt Einblicke in die riesigen Hallen eines Zollraumlagers. Kunstschätze werden verpackt, um sie steuerfrei jeglicher Nutzung zu entziehen. Das Goldene Vlies liegt noch herum, wird noch gebraucht. Geschickt verweist so Andrea Breth auf den damit verbundenen Medea-Mythos und dessen Rezeptionsgeschichte in über 300 Variationen. Unter ihrer Regie präsentiert sie in Zusammenarbeit mit Bühnenbildner Martin Zehetgruber in der Staatsoper eine neue Dimension „Medeas“, Medea als Opfer und Amokläuferin. Medea fährt nicht zur Hölle. Sie sinkt tod vor dem Bühnenvorhang nieder. Doch der Mythos lebt auweiter.