©Landestheater Niederbayern, Foto: Peter Litvai
… unter der Regie von Ulrich Lampen mit Schwerpunkt Hörspiel bleiben die Schauspieler weit unter ihrer Qualität entsprechend zu den klischeehaften Kulissen und einfallslosen Kostümierungen, was umso mehr ins Gewicht fällt, da die pfiffige Messias-Inszenierung im Kleinen Theater über Jahre hinweg den Vergleich ermöglicht. Statt trockenen britischen Humor aufleuchten zu lassen degradiert Ulrich Lampens selbst bearbeitete Version des „Messias“ die zündende Komödie zum Klamauk. Phantasielos werden die verschiedenen Spielebenen aneinandergereiht, worin sich weniger Barlows witzige Vielschichtigkeit spiegelt als das Regiechaos offstage. Mangels gezielter Personenregie geht dem Stück der dramaturgische Puls verloren. Der bedürfte boulevardesk pointierter Präzision, die Jochen Decker in seinen Soli mitunter abfeuert, aber weit unter seinem parodistischen Können, und im Team völlig fehlt, weil die Regie weder die dramaturgischen Brücken baut noch den nötigen Drive entwickelt. Viel zu altväterlich betulich ist der Part von Joachim Vollrath als unfähiger Regisseur und Schauspieler angelegt. Mit Frau Timm als poetisches Gegengewicht scheint Regisseur Ulrich Lampen überhaupt nichts anfangen zu können. Statt gerade in dieser Figur die Kraft der Weihnachtsgeschichte strahlen zu lassen, was Paula-Maria Kirschner durch Gesang, Klavier- und Marionettenspiel in berührenden Momenten gelingt, behandelt er sie als unbedeutende Nebenrolle ohne innere Verknüpfung zum Spiel. Man fragt sich, warum man einen derart inkompetenten Regisseur an das Landestheater Niederbayern holt. Schade! Der „Messias“ degradiert zur simplen Lachnummer mit melancholischen Einsprengseln. Auch wenn seitens des Publikums gelacht wird, ein Qualitätszeichen ist das nicht. Für die SchauspielerInnen muss die Inszenierung frustrierend sein.
Künstlerisches Team: Ulrich Lampen (Regie), Aylin Kaip (Ausstattung), Dana Dessau (Dramaturgie)
Mit Joachim Vollrath, Jochen Decker und Paula-Maria Kirschner