©Kammerspiele Landhut
Sven Grunert will nachhaltige Lösungen, digitale Livestreams von bester Qualität, die auch dann ausgestrahlt werden, wenn der normale Bühnenbetrieb wieder stattfinden kann. Das digitale Fenster, sozusagen die vierte Sparte des Theaters, ermöglicht auch in Pandemiezeiten die soziale Verbundenheit zwischen Schauspielern und Publikum aufrechtzuerhalten. Wichtig ist die ästhetische Qualität von Livestreams. Dass dies funktionieren kann, beweisen die Livestreams von 3sat während des Berliner Theatertreffens oder vom Bayerischen Rundfunk während der Münchner Opernpremieren. Was früher wegen fehlenden Live-Erlebnisses verpönt war, gewinnt in Corona-Zeiten eine neue Wertigkeit, gerade für kleine Theater, für die der Kontakt mit ihrem Stammpublikum sehr wichtig ist und die durch die Digitalisierung überregionales Potential entwickeln können.
100 Zuschauer, später vielleicht bis zu 200 können bei den Premieren-Livestreams bei den Kammerspielen Landshut über Online-Ticketing dabei sein. Langfristig plant Sven Grunert zusätzlich digitale dramaturgische Einführungen und Probengespräche.
Die Landshuter Kammerspiele starten am 27.11. mit einem Live-Mitschnitt von Shakespeares „Sturm“. Am 28.11. werden „Edith Piaf“ mit Carmen-Dorothé Moll, am 29.11. Petra Einhoffs „Kino im Kopf“ auf der Bühne ohne Publikum gespielt und live gestreamt.
Bei Verlängerung des Lockdowns wird die Premiere von Marlene Haushofers „Die Wand“ mit Julia Koschitz, bislang für 4.12.geplant, etwas später als eigenständige digitale Audio-Version gestreamt.