Landshut – Grimms Märchen „Frau Holle“ begeistert Groß und Klein im Landestheater Niederbayern

Grimms Märchen "Frau Holle" im Landestheater Niederbayern präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Landestheater Niederbayern, Foto: Peter Litvai

„Kikerki!“, aufgeregt flattert Paul Behrens als Gockel herum. Er und Marie werden von der rigiden Stiefmutter malträtiert. Marie muss schuften, hungrig draußen in der Kälte Wolle spinnen, während ihre Stiefschwester Mary verwöhnt wird. Daja Fuhrmann spielt Marie trotz aller Widrigkeiten des Lebens als fröhliches, mutiges Mädchen. Als die Spindel in den Brunnen fällt, springt sie unerschrocken hinterdrein. Schlechter als es ihr geht, kann es nicht mehr werden. Per Video erleben die Zuschauer, wie sie in die Tiefe trudelt und sich die Bühnenkulisse mit dem roten Haus, der gelben Tür und der gelben Tonne ganz unvermittelt in eine Blumenwiese verwandelt. Marie rettet Herrn Vollkorn, (Paul Behrens) ein sperriges Kastenbrot vom Verbrennen im Herd, erntet die reifen Früchte vom Apfelbaum, unter dessen barocker Optik Benedikt Schulz nicht mehr zu erkennen ist.

Grimms Märchen "Frau Holle" im Landestheater Niederbayern präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Landestheater Niederbayern, Foto: Peter Litvai

Marie schüttelt die Kissen von Frau Holle, die Antonia Reidel genauso wie die böse Stiefmutter in herrlich exaltierter Optik  als parodistische Lachnummern in Szene setzt. Unter dem Goldregen im Spotlight verwandelt sich Goldmarie in eine Prinzessin und das Theaterzelt in einen glitzernden Kosmos, eine berührend poetische Szene. Mary dagegen, von Johanna Fehrenbach sehr egoistisch, bösartig und berechnend gespielt, bekommt als Pechmarie ihre gerechte Strafe. Durch Maries Großherzigkeit gibt es doch noch ein Happyend. „Das war am allerschönsten“, strahlt ein Mädchen. Dazu passt wunderbar der letzte Song „Happy“, bei dem das Publikum begeistert mitklatschte. 

 

"