"Kultur macht glücklich"


Hamburg – Lessingtage – „Voices of Europe“

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Hamburg – Lessingtage – „Voices of Europe“

©Thalia Theater

Viele Argumente waren in dem halbstündigen Stream bekannt, ähnelten, wiederholten sich, blieben vage, zeigten nur zuweilen aus europäischer Sicht neue Details. Während Kultureinrichtungen in vielen Ländern geschlossen wurden, bleiben in Moskau die Theater offen. Im weiträumigen Russland sind die Menschen außerhalb der Städte ganz begierig die Live-Streams zu sehen, was in „normalen“ Zeiten für sie unmöglich wäre. In Polen sind online derzeit doppelt so viele  Zuschauer als sonst.

Das Theater ist generell in einer systemischen Krise. Zu sehr haben sich ganz unabhängig von der Pandemie die Kommunikationsformen verändert. Die Pandemie eröffnet Chancen zur Veränderung. Zurückkehren in die Normalität ist nicht die Lösung, sondern das Vorwärtsgehen, so der russische Regisseur Kirill Serebrennikov, der aus politischen Gründen die Isolation nur allzu gut kennt.

Christopher Rüping  visioniert das Theater der Zukunft mit viel Licht und Sommeratmosphäre, mit großen Pflanzen in den Foyers, mehr mit einer Atmosphäre seiner Lieblingsbar. Welch angenehme Vorstellung! Für ein Grundeinkommen nicht nur für KünstlerInnen, sondern für alle brachte Thomas Ostermeier die ökonomische Ebene ein. Ein Diskurs kam bei all dem nicht zustande, nur ein simples Nebeneinander von impulsiven Meinungen. Gerade in Zeiten der Isolation wäre eine moderierte Gesprächsrunde ergiebiger gewesen. 

Mit dabei waren Mattias Andersson, Simon McBurney, Guy Cassiers, Marina Davydova, Ivo van Hove, Grzegorz Jarzyna, Mateja Koležnik, Joachim Lux, Caroline Guiela Nguyen, Thomas Ostermeier, Emma Rice, Christopher Rüping, Kirill Serebrennikov, Simon Stephens