©Wilfried Hösl
Im Rahmen einer Ballettgala im Moskauer Kreml choreografierte Eric Gauthier, Leiter der von ihm gegründeten Gauthier Dance-Company in Stuttgart, 2018 das amüsante „Ballet 102“ als augenzwinkernde Satire auf die 102 Positionen des klassischen Pas de deux in Anlehnung an sein kritisch ironisches „Ballet 101“, mit dem er 2006 den Publikumspreis und den Preis der Kritik beim 21. Internationalen Wettbewerb für Choreografen der Ballettgesellschaft Hannover gewann. Obwohl frei erfunden, sind im „Ballet 102“ Ähnlichkeiten mit Figuren aus realen Balletten bedeutender Choreografen von Marius Petipa und Vaslav Nijinski über John Cranko und Mats Ek bis zu John Neumeier oder Mauro Bigonzetti durchaus beabsichtigt. Diese rasante Choreografie einzustudieren war für die beiden jungen Ensemble-Mitglieder Phoebe Schembri und Hélian Poitié eine anspruchsvolle Erfahrung. „Es wird an manchen Stellen sehr kompliziert und schnell, aber es hat sehr viel Spaß gemacht es zu lernen,“ resümiert Phoebe Schembri.
©Paul Daniel Schneider
Für sieben Tänzer kreierte der Dortmunder Ballettdirektor Xin Peng Wang zur Musik der jungen französischen Komponistin Camille Pépin das metaphorische Tanzstück «Im Wald» 2019 für eine Matinee der Heinz- Bosl-Stiftung. Die Company gastierte damit bereits erfolgreich an zahlreichen Orten im In- und Ausland. Die Tänzer verwandeln sich in Flora und Fauna und entführen das Publikum in eine magische Wald-Welt, die denen sich Seelenwelten spiegeln. «Im Wald» können junge Tänzer die eigenen Grenzen austesten. Für Ensemble-Mitglied Joaquin Angelucci ist das Stück eine Möglichkeit, „animalische und ursprüngliche Zustände zu erforschen. Das erlaubt mir gleichzeitig auch zu erkunden, bis wohin ich die Bewegungen ausloten und die Soli wirklich zu meinen eigenen machen kann.“
Ivan Liška, Künstlerischer Leiter der Company, führt in das Programm ein. Darüber hinaus berichten TänzerInnen der Company über die unterschiedlichen stilistischen Anforderungen der beiden Stücke, ihre Lernprozesse und von ihrem Leben als Mitglied der Company.
Beide Choreografien sind vom 1. bis 31. Juli als Video on Demand ab einer Spende von 1 € über dringeblieben.de, dem Programm 2 des Bayerischen Junior Balletts zu sehen.