Drei Schauspielerinnen und vier Schauspieler ziehen sich um, nicht mehr unterscheidbar in ihren Tarnanzügen bis auf einen, Prinz von Homburg in Rot als Zentrum der Inszenierung. Er kämpft mit im Schützengraben, tötet einen Gegner und verfällt in Wahn ob der moralischen Schuld. Im Lichtspot sein Gesicht im O seines quer über die Bühne eingeblendeten Namenszugs beginnt Kleists Kriegsdrama „Prinz von Homburg“ wie ein Film noire. Exzellent von Jette Steckel inszeniert, sehr dynamisch vom Ensemble gespielt, ist es spannend von der ersten bis zur letzten Minute, weil sie aus „Prinz von Homburg“ ein Antikriegsstück macht, in dem die Poesie als Lebensimpuls der Freiheit zwar aufleuchtet, doch immer wieder ausradiert wird…