Berlin – „Mein Name sei Gantenbein“ im Berliner Ensemble

Theaterkritik "Mein Name sei Gantenbein" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Einsam steht er auf der Bühne. Er wirkt wie eine Fotografie auf einem Handydisplay von einer Lichtschiene umrahmt. Ein treffliches Bühnenbild, denn wie sich heute Menschen selbst bespiegeln, zeigte Max Frisch schon in den 1960er Jahren in einem assoziativen Gedankenspiel die Verwandlung des Lebens durch unterschiedliche Rollenklischees.
Ein anderer will der Protagonist sein. „Mein Name sei Gantenbein“ (1964)  nach „Stiller“ (1954) und „Homo Faber“ (1957) einer von Max Frischs Hauptromanen war immer schon umstritten, gelobt oder als zu klischeehaft und „intellektuelle Sackgasse“ kritisiert. Von den Hörspielfassungen in den 60er Jahren abgesehen gab es bislang keine Dramatisierungen. Jetzt präsentiert Oliver Reese, Intendant des Berliner Ensembles, eine Theaterfassung mit Matthias Brandt, bekannt durch Film und Fernsehen als Kommissar im Münchner „Polizeiruf 110“. Nach 20 Jahren Abstinenz kehrt der renommierte Schauspieler wieder auf die Bühne zurück…