Berlin – Ferdinand Schmalz’ „hildensaga. Ein Königinnendrama“ im Deutschen Theater

Theaterkritik "hildensaga" im Deutschen Theater Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Wir spinnen an dem Faden unseres Netzes…dürfen den roten Faden nicht verlieren“ sinniert Ulrich Matthes in rotem Kleid, alle drei Nornen, Schicksalsfrauen, vereinend. An welchen Knoten müsste die Geschichte neu erzählt werden, um das Morden von Völkern zu verhindern? Gemeint ist die Nibelungensage. Deshalb rollt Ferdinand Schmalz seine sehr interessante Version „hildensaga“ von hinten her auf, genauer vom Streit der beiden Königinnen Brünhild und Kriemhild. Statt zu konkurrieren solidarisieren sich die beiden Frauen, um sich vom Machismo der Burgunden-Elite zu befreien und deren sexuelle Instrumentalisierung zu rächen. 
Seit der Uraufführung 2022 in Worms ist diese neue Interpretation des Nibelungen-Mythos ein Hit auf den Bühnen des deutschsprachigen Raums. Regisseur Markus Bothe macht daraus im Deutschen Theater Berlin ein buntes Spektakel mit großem Unterhaltungswert und Tiefgang zum Nachdenken…