Berlin – Festspielwoche  Paul Abrahams Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ in der Komischen Oper

Operettenkritik "Roxy" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Während der Ouvertüre moderiert ein Radioreporter das Fußballmatch. Ungarn gegen England 1937. Das verquatscht zwar die Musik, aber schon ist man mittendrin in Paul Abrahams  Fußballoperette  „Roxy und ihr Wunderteam“, und zwar mit viel „Tempo, Tempo, Tempo!“ Von Matthias Grimminger und Henning Hagedorn etwas rekonstruiert und umarrangiert, ist trotzdem das ganze Material aus Paul Abrahams Komposition, die Hitler als zu satirisch verbieten ließ. 

„Toooor!“ – Ungarn siegt. Jetzt gilt es im Rückspiel in Budapest den Pokal zu verteidigen, aber statt ohne Sex und Alkohol auf einem abgelegenen Gut zu trainieren, kommt der Mannschaft eine entlaufene Braut und ein Mädchenpensionat in der Sommerfrische dazwischen. 

Der Kitsch der Handlung ist kaum zu übertreffen und kulminiert unter der musikalischen Leitung von Kai Tietje und der Regie von Stefan Huber zu einer herrlich aberwitzigen Fußball- und Liebesparodie mit ständigen überaus originellen Überraschungseffekten.