Landestheater Niederbayern – Musical „Avenue Q“

Musicalkritik "Avenue Q" präsentiert von schabel-kultur-blog.de

©Peter Litvai
Ein Musical mit Muppets? Dass das durchaus funktionieren kann, beweist das Landestheater Niederbayern. Seit 2003 findet in den USA die „Avenue Q“, nach Jeff Whittys Buch und der Musik von Robert Lopez und Jeff Marx ihr Publikum.

Die „Avenue Q“ zwischen Müllsäcken und ruinöser Bausubstanz mit aufklappbarer Fassade und vogelperspektivischer Sicht auf Interieurs wie eine Bilderbuchseite  ist Treffpunkt der Loser, die ihren Frust in amerikanischer Manier verbal auskotzen. In einem Mix von Arbeitslosigkeit, Armut und Obdachlosigkeit, Rassismus, Homosexualität und Porno suchen sie nach ihrer Selbstbestimmung und machen dabei ihre Bauchlandungen, auch wenn die Botschaften permanent von den Internetvideos der Werbeflächen flimmern (Video: Florian Rödl). Grotesk, schrill entpuppt, sehr derb formuliert und parodiert präsentiert „Avenue Q“  amerikanische Comedy mit dem oberlehrerhaften Charme einer Kindersendung, wegen Sprache und Inhalt allerdings eher für Erwachsene, worauf im angloamerikanischen Raum mit dem „Parental Advisory Sticker“ extra hingewiesen wird.