Berliner Schaubühne – „Im Herzen der Gewalt“

Michaela Schabel scahrieb für schabel-kultur-blog.de die Theaterkritik in der Schaubühne Berlin "Im Herzen die Gewalt"

©Arno Declair
Thomas Ostermeier inszeniert Édouard Louis autobiografischen Roman

Eduard sitzt adrett im rosafarbenen Pullover und Hose auf einem Stuhl auf der Bühne. Nach Zweiviertel Stunden Spielzeit sitzt er wieder so da, doch die Unterhose ist blutverschmiert. Sein Leben hat sich grundlegend geändert. Der Junge aus der Provinz wollte den Vorurteilen der Familie und seines ländlichen Umfelds entfliehen, um in der Stadt seine Homosexualität leben zu können. Er lernt in der Nacht von Heiligabend  Reda, einen Algerier auf der Straße kennen. Sie flirten, haben in Édouards Wohnung Sex. Als Edouard bemerkt, dass Reda ihm das Handy klauen will, dreht Reda, als Dieb in seiner Ehre gekränkt, durch, droht mit einer Pistole, würgt und vergewaltigt Édourado.