Da kommt Heike Behrend, eine Ethnologin, wiederholt nach Afrika, um die Kultur der Bevölkerung in den Tugenbergen zu erforschen und was passiert? Sie wird zum Affen gemacht, zur Fremden, zur Wilden. Genau so, wie die europäischen Kolonialherren die Afrikaner behandelten, widerfuhr Heike Behrend eine soziale Stigmatisierung. Doch während sie am Anfang ihrer ethnologischen Forschungen in Afrika sozial aufstieg, folgte in den 1980er Jahren der soziale Abstieg zur Kannibalin.
Immer wieder taucht die Frage auf, wer erforscht eigentlich wen. In ihrer Autobiografie beschreibt sie sehr offen ihr „brüchiges“ Leben als „Menschwerdung des Affen“ voller Irrungen, Missverständnisse, Konflikte und hinterfragt kritisch den Wahrheitsgehalt der ethnologischen Forschung. Im Epilog resümiert sie ihr Leben als Probebühne zwischen Spiegelungen des wilden Affen, der sich anpasst, und Kafkas „Bericht aus der Akademie“ eines angepassten Affen, zwischen Selbst- und Fremdzurichtung.
Heike Behrend fokussiert nicht allerdings nicht auf Gegensätze, sondern auf Einsichten, Gemeinsamkeiten infolge gegenseitiger Spiegelungen. Geistesbesessenheit, Hexenverfolgung und Kannibalismus gab und gibt es auch in Europa als Ausdruck der Macht…