Voller Angst, wie verfolgt, hasten ein Mann und eine Frau, dazwischen der kleine Sohn durch den Wald. Sie wollen eine Wohngenehmigung auf der anderen Seite dieser Welt. Demütig, auf den Knien bittet der Mann um Fürsprache bei der jungen, militärisch wirkenden Sicherheitsbeauftragten. Doch das verrät Unsicherheit. Der Antrag wird abgelehnt.
Thrillermäßig folgt nun die Kamera fast ausschließlich dieser Sicherheitsbeauftragten, aus deren Perspektive sich die Psychosen der Hausgemeinschaft immer mehr offerieren. Es entsteht eine düster dystrophe Parabel, die durch die ruhige Kameraführung eine außerordentliche bedrückende Kraft entwickelt. Der erste Langzeitfilm der deutsch-russischen Regisseurin Natalia Sinelnikovas, aufgeführt auf der Berlinale 2022, entwickelt sich zu einem Thriller über die Entwicklung von Angst in abgeschotteten, zu engen Systemen, egal welches ideologische System zugrunde liegt…