Ridley Scotts „House of Gucci“

Filmkritik "The House of Gucci" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Die Ermordung des Gucci-Erben Maurizio Gucci sorgte 1995 für Schlagzeilen. Plötzlich kam das ganze Familienunternehmen, das „House of Gucci“ auf den Prüfstand. Sara Gay Fordens gleichnamiger Roman mit „eine sensationelle Geschichte von Mord, Wahnsinn, Glamour und Gier“ untergetitelt, gibt die Eckdaten für Regisseur Ridley Scotts herrlich parodistischen Film, in dem das menschliche Elend aufblitzt, ohne wirklich weh zu tun, weil in der Welt der Superreichen Sorgen in Watte gebettet sind und die Menschen egal wie immer 150prozentig nur ihre Egos befriedigen. Untergang und Neuerfindung der Gucci-Marke bilden den Hintergrund, im Mittelpunkt stehen aber die Guccis dominiert von der eingeheirateten Patrizia Reggiani.
In Überlänge, fast drei Stunden, glaubt der Zuschauer hinter die Kulissen einer außerordentlich kultivierten Familie zu blicken und entdeckt nur, was er ohnehin kennt, menschliche Schwächen, Dummheit, Sturheit, skrupellose Gier nach Geld und Macht, Eigenschaften, wie sie die kapitalistische Gesellschaft am laufenden Band produziert. Dieses Leben ist nicht besonders spannend, aber angenehm wie ein Wellnessurlaub auf höchstem Level…