Iris Hanika „Echos Kammern“

Leipziger Buchmesse Iris Hanika "Echos Kammern" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Einen Roman über Spiegel und Spiegelungen will die Protagonistin Sophonisbe am Ende von „Echos Kammern“ schreiben und erklärt damit einmal mehr den Sinn von Iris Hanikas raffiniert konzeptioniertem Roman, der bei der diesjährigen Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet wurde. 
Aus der Ferne betrachtet Iris Hanika ihre multikulturelle Protagonistin Sophonisbe, die sie als zeitgeistige Autorin in New York und Berlin auf den Spuren des Großstadtromans verortet. Über die Figur Sophonisbes vergleicht Iris Hanika Lebensstile und projiziert über die rasende Liebessehnsucht einer älteren Frau zu einem smarten Mann, der er ihr Sohn sein könnte, Ovids Narziss-Mythos aus dessen „Metamorphosen“ auf die Selbstbespiegelungsgesellschaft von heute. 
Dazwischen lässt Iris Hanika Sophonisbe immer wieder selbst in gebrochener Satzbauweise ihre Impressionen beschreiben, wie man das aus Anthony Burgess´ „Clockwork Orange“ kennt, was durchaus gewöhnungsbedürftig ist, aber auch diesem Roman damit eine gewisse Authentizität verleiht…