Falko Liecke „Brennpunkt Deutschland – Armut, Gewalt, Verwahrlosung – Neukölln ist erst der Anfang“ 

Buchrezension "Brennpunkt Deutschland" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Den Berliner Bezirk Neukölln kennt Falko Liecke wie seine Westentasche. Seit 2009 arbeitet er in diversen Funktionen in diesem sozialen Brennpunkt, als Mikrokosmos mit 330000 Menschen ein komplexes, extrem schwieriges System. Neukölln ist in seiner Widersprüchlichkeit und Vielfalt, seinen sozialen, kulturellen und politischen Spannungen ein Spiegel unseres Landes. „Neukölln ist erst der Anfang“ bezüglich „Armut, Gewalt, Verwahrlosung“. Die Untertitel lesen sich als bedrohliche Prophezeiung für Berlin als „Brennpunkt Deutschland“. 
Was wird aus Neukölln? Diese Frage treibt Liecke um. Er winkt nicht entnervt ab, sondern ist süchtig nach Erfolgen, auch wenn sie nur in ganz kleinen Schritten erfolgen. Wie ein Krimi liest sich sein Buch. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, schreibt Klartext, lässt mitunter emotional Dampf ab, wobei er sich immer wieder selbstbewusst als mutigen Kämpfer für die gute Sache stilisiert. Was man ihm nicht verübeln kann, denn viel zu lange wurden die Probleme in Neukölln ignoriert oder beschwichtigt…