Carolin Emcke „Ja heißt ja und…“

Buchrezenison "Ja heißt ja...und" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Lass dich nicht mitschnacken“, sagten früher die Mütter in Carolin Emckes plattdeutschem Umfeld zu ihren Kindern, ohne irgendwelche Erklärungen. Mit derart verschleiernden Formulierungen machte man möglich, was verhindert werden sollte, sexuelle Übergriffe, rassistisches Verhalten, Gewalt gegenüber sozial Unterprivilegierten. 
Die Wechselwirkung von Sexualität, Gewalt und  Demokratie ist das große Thema Carolin Emckes. Ihre Bücher wurden in 15 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Auch ihr 105-seitiger Monolog „Ja heißt ja und…“ kreist um geduldete, oft verharmloste Gewalt und formuliert bereits im Titel eine entschlossene Stellungnahme zu einer neuen Wahrnehmung, mit der der schweigenden Zustimmung Einhalt geboten werden soll. Die Betroffenen haben oft nicht den Mut sich zu erheben. Umso mehr ist es Aufgabe der Gesellschaft ein Klima zu schaffen, das erlaubt latente Gewalt zu formulieren. 
Als Individuum nicht als Stellvertreter einer Gruppierung sollte jeder Mensch wahrgenommen und respektiert werden…