Benedict Wells „Hard Land“

Buchkritik von Benedict Wells "Hard Land" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb“. Benedict Wells weiß zu erzählen. Mit dem ersten Satz zieht sein fünfter Roman „Hard Land“ sofort in seinen Bann und stellt sich durch den Bezug zu  „Salzwasser“, einem Roman des US-amerikanischen Autors Charles Simmons (1924–2017) auf dessen Augenhöhe. 
Benedict Wells‘ Ich-Erzähler Sam ist 15, introvertiert, ohne Selbstbewusstsein und voller Ängste. Subtil, sehr präzise, plastisch wie in einen Film baut Benedict Wells den Charakter seines jungen Nicht-Helden auf. Wenn Sam durch seine Heimatstadt Grady streift, ein „verschlafenes Siebzehntausend-Einwohner-Kaff“ im Mittelwesten der USA, wird schnell deutlich, warum er so ist, wie er ist, mit einem sehr stillen, arbeitslosen Vater und einer lieben, aber kranken Mutter ohne Perspektiven, ein Außenseiter ohne Freunde. In 49 Kapiteln wird Sam zum Mann in diesem „Hard Land“. Doch als er einen Ferienjob im Kino annimmt, verändert sich die Welt für ihn…