Annie Ernaux „Der Platz“

Buchkritik Annie Ernaux "Der Platz" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Als Ethnologin ihrer selbst“ bezeichnet sich Anni Ernaux, Jahrgang 1940.  Ihre Texte sind überwiegend autobiografisch geprägt. Gleichzeitig spiegeln sich in ihnen die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen proletarischer Unter- und bürgerlicher Mittelschicht der Nachkriegsgeneration, in der sie aufwuchs. Annie Ernaux wurde eine der prägenden Stimmen der französischen Literatur und im Oktober 2022 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Ihre Romane werden sehr unterschiedlich rezipiert, als Wiederholung immer der gleichen Vorführung des Elends kritisiert, andererseits wegen der engen sozialen Verbundenheit zwischen Autorin und Leserschaft sehr gelobt. In ihrem Roman „Der Platz“, 2019 ins Deutsche übersetzt, reflektiert sie in ihrer minimalistischen Art den Lebensweg ihres Vaters…