Bochum – „Asche zu Asche“ im Schauspielhaus

Bochum "Asche zu Asche" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Eine Frau gibt stückchenweise Einblick in ihr Leben. Ein Mann hört ihr zu, hakt nach, insistiert, tappt trotzdem im Dunkeln, kann die Blitzlichter der Vergangenheit zu keiner Geschichte puzzeln. 
Harold Pinters „Asche zu Asche“, 1996 als eines seiner letzten Stücke geschrieben, ist ein sehr offenes Stück mit vielen Pausen. Man sucht nach einem Schlüssel für die beiden Figuren, aber es gibt keinen. Es eröffnet sich keine psychologische Erklärung. Das Schweigen dagegen ermöglicht viele Assoziationen seitens des Publikums. 
Inzwischen existieren von der Inszenierung von Regisseur Koen Tachelet drei Versionen, die Premiere im Januar vergangenen Jahres mit dem Publikum auf der Bühne, dann wegen der Hygienevorschriften für wesentlich weniger Zuschauer immer zweimal hintereinander über die Köpfe des Publikums hinweg im Zuschauerraum gespielt und seit dem zweiten Lockdown als Live-Stream im leeren Foyer. Durch die gute Kameraführung, durch Elsie de Brauw und Guy Clemens ausdrucksstarkes Spiels gelingt dennoch ein spannendes Kammerspiel…