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Die „Tischofer Höhle“ erreicht man nach einer kleinen Wanderung durch das Kaisertal. Ihr Eingang ist rund 20 Meter breit und 8 Meter hoch. Dieses stattliche Tor macht es möglich, dass man bis weit ins Innere genug Licht hat, um gut in die Höhle eintauchen zu können. Schon zur Zeit der Erstbesiedelung Tirols vor 36000 Jahren wurde diese Höhle bewohnt. In der Sicherheit der Höhle wurde übernachtet, gearbeitet, gelebt, wie die Fundstücke, u. a. von Speerspitzen aus der Altsteinzeit und Höhlenbären-Skelette belegen.
Harald Löffel kennt aber noch einen ganz besonderen Platz ganz hinten in der Höhle. In einer Nische, in die fast kein Licht mehr dringt, spürt er und spüren auch viele seiner Mitwandernden eine ganz starke Energie. Es ist ein idealer Platz, um sich niederzulassen und zur Ruhe zu kommen. Hier ist es kalt. Aber mit einer warmen Jacke, einer Thermoskanne Tee und vor allem ohne Zeitdruck kann man sich in das „Wohnzimmer der Vorfahren“ zurückdenken und meditieren. Harald Löffel ist überzeugt, dass Kraftorte ganz unterschiedliche Ausstrahlungen haben. Tief in der Tischofer Höhle spürt man zum Beispiel eine weibliche Energie, den Schoss der Mutter Erde.
Ganz andere Empfindungen stellen sich beim Besuch der „Urtanne“ ein. Wer das Brentenjoch Richtung Gamskogel überquert, erkennt sie schon oberhalb der Steinbergalm aus der Ferne. Die Urtanne erscheint wie ein Berg, den man da vor den mächtigen Gipfeln des Wilden Kaisers erblickt. Geschätzte 300 Jahre ist sie alt und ihre mächtigen Wurzeln sind stark in der Erde verankert. Dieses Fundament war auch notwendig, damit der zersauste Baum-Methusalem alle Unwetter überstehen konnte.
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Diese „Urtanne“ verbreitet je nach Empfindsamkeit der Wanderer Ruhe oder Energie. Mit ausgestreckten Armen kann man an dieser Kraft partizipieren. Denn so wie die Säfte im Baum bis in die Wipfel steigen, kann man durch die Rinde von dieser Ur-Energie profitieren.
Der dritte spirituelle Ort, zu dem Harald Löffel führt, ist nicht ein einzelner Ort, sondern ein Gebiet. in dem man die kraftvolle Kombination von Berg und See spüren kann. Nach der Feng Shui-Lehre betrachtet, ist der Lauf des Wassers, vom Berg in den See, ein Ort der Ruhe. Speziell nach einem starken Regen kann man spüren, wie vom Pendling, Kufsteins Hausberg, 1.563 Meter hoch, die Energie den Berg hinunterfließt und vom Thiersee aufgenommen wird. Ganz langsam wandert Harald Löffel diesen Weg entlang, damit man die Momente der Stille in ihrer ganzen Intensität erleben kann.
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Qi steht für die vitale Kraft, die Energie und die Atemenergie. Gong bedeutet, dass man fortwährend am Qi arbeiten muss. Deshalb haben Kraftplätze in der Natur auf manchen Menschen eine besondere energetische Wirkung. Die Tiroler sagen, diese Menschen sind „gspürig“. Oft sind es Stammgäste, die als Kind schon oft in Tirol waren und immer wieder zu diesen besonderen Plätzen zurückkehren. Oft sind aber auch nur „zufällig Mitgehende“ ganz begeistert, wie intensiv sie bestimmte Orte beim Wandern erleben.
Harald Löffel, Jahrgang 1961, wollte in seinen jungen Jahren immer weit in die Welt hinaus und dort bleiben. Er „bewanderte“ etliche Länder und war auf vielen Gewässern mit dem Kajak unterwegs. Letztendlich kehrte er aber immer ins Kufsteinerland zurück und freut sich hier seine Heimat zu haben. Als leidenschaftlicher Wanderer liebt er es, in den Tiroler Bergen und Wäldern unterwegs zu sein und abseits der Wege immer wieder Ruhe und Stille zu finden. In den letzten Jahren entdeckte er für sich die Bewegungen des Tai Chi Quan und des Qi Gong und schätzt, vor allem beim Üben in der Natur, die gesundheitlichen Wirkungen und die sich ergebende innere Ruhe.