Triest – italienischer Alltag vor großer Kulisse

Triest präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de
.©Michaela Schabel 
Kein Wunder, über ein halbes Jahrtausend, von 1382 – 1918, gehörte Triest zur Habsburgermonarchie. Der Aufstieg Triests begann, als Kaiser Karl der VI. Triest zum Freihafen ernannte und zum  wichtigen Stützpunkt der k.u.k. Kriegsmarine. Unter Königin Maria Theresia, von 1740-1780 Regentin, erblühte Triest zur renommierten Adriastadt mit neuen städtebaulichen Vierteln, der Hafen entwickelte sich zum zentralen kommerziellen Umschlageplatz des Österreichisch-Ungarischen Reiches. Mit der Anlandung von  5442 Schiffen im Jahr 1802  begann Triest Venedig zu übertrumpfen und wurde zu einer der ökonomisch erfolgreichsten Regionen der k.u.k.-Monarchie. 
Heute ist Triest eine pulsierende italienische Stadt. Auf jeder Piazza erlebt man italienischen Lebensstil, das dolce Vita des far niente pur.
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Längst ist das jüdische Viertel direkt hinter den Habsburger Prachtbauten der Piazza dell’Unità d’Italia italienisch gentrifiziert. Die Triester genießen ihre Stadt, dazwischen fallen die wenigen Touristen gar nicht auf, die sich nachts um das Teatro Romano gruppieren.
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Es gibt so viele Plätze, wo die Einheimischen romantische Nächte erleben können, z. B.  135 Treppen hinauf zum Castello di San Guisto mit seinen Parks. 
Urprünglich war das anders. Bis zu den Weltkriegen und auch noch danach war Triest eine Vielvölkerstadt mit drei Seelen. Italiener, Slowenen, Österreicher und Deutsche lebten hier Tür an Tür und jeder war anders als sein Nachbar. Die Dichter, allen voran Claudio Magris, beschrieben ausführlich die Frage der Identität des Triesters. Dem Italiener fehlte in dieser Diversität die Verankerung in seiner Nation. Er entwickelte seine Italianitá, die Idee der italienischen Identität aus dem Kampf diese für sich zu gewinnen. Ein erfolgreicher Kampf. Die Slowenen waren aufgrund ihrer bäuerlichen Herkunft auch wenn sie bürgerlichen Status erreichten, immer die Ausgeschlossenen. Die nicht assimilisierten Deutschen hatten zwar mehr Möglichkeiten, bildeten aber eine feste kulturelle Einheit und hatten zusammen mit den Österreichern ein nördliches alpines Weltbild. 
1945 kam Triest zu Jugoslawien und erst 1954 kam es als Freies Territorium wieder zu Italien, hatte in der Zeit des Kalten Krieges mit Abwanderung und Überalterung zu kämpfen und erlebte nach der Wende einen großen Aufschwung. 
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Triest bietet sich an, um in italienischen Alltag einzutauchen, bietet einzigartig schöne Bademöglichkeiten direkt in der Stadt entlang der Promenade und über die alte Bahnstrecke herrliche Spaziergänge und Fahrradtouren über den Dächern Triests.