"Kultur macht glücklich"


Tiroler Winterfestspiele Erl verzaubern mit Puccini, Bellini und Konzerten im Festspielhaus

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Tiroler Winterfestspiele Erl verzaubern mit Puccini, Bellini und Konzerten im Festspielhaus

©Tiroler Festspiele Erl, Foto: Peter Kitzbichler

Das hypermoderne Festspielhaus in Erl wirkt wie ein Meteorit mit Blick auf die Bergwelt. Es ist jedes Mal aufs Neue architektonisch ein Ereignis, versetzt die Besucher in freudige Erwartung auf erstklassige Operninszenierungen und Konzerte. Bei den diesjährigen Winterfestspielen liegt der Schwerpunkt…

auf Belcanto. Mit Puccinis „La Bohème“ starten die Winterfestspiele nach den Weihnachtsfesttagen am 27. Dezember. Dann wird die winterliche Kälte durchglüht von Liebesarien. Gesungen von aufstrebenden, jungen SängerInnen offeriert die Erler Inszenierung unter der musikalischen Leitung von Asher Fisch und der Regie von Bárbara Lluch ein junges Pariser Bohème-Ambiente, so wie sich das Puccini wohl vorgestellt haben mag. Die innige Liebesbeziehung zwischen dem brotlosen Dichter Rudolfo und der kranken Schneiderin Mimi zählt wegen der wunderbaren Arien und Puccinis flirrender Musik zu den beliebtesten Opern der Musikgeschichte.

Mit Sara Cortolezzis (Mimi), Raul Gutierrez (Rudolfo), Victoria Randem (Musetta), Tommaso Barea (Marcello), Liam James Karai (Schaunard), Jasurbek Khaydarov (Colline), Piotr Micinski (Benoit/Alcindoro), Peter Kirk (Parpignol), dem Chor und Festivalorchester Erl

Viel zu jung gestorben ist Operngenie Vincenzo Bellini (1801-1835). Trotzdem hinterließ er zehn Opern, Beispiele herrlichen Belcantos, die Richard Wagner sehr beeindruckten und die Weichen für dessen Gesangsideal stellten. Die Premiere von Bellinis letzter Oper „I puritani“ am 29. Dezember ist ein ganz besonderes Highlight, weil Bellini wie in keinem seiner anderen Werken gefühlvolle Melodiebögen mit einem wesentlich fülligeren, klangfarbigieren Orchestersatz kombiniert, diese Oper extrem schwierig zu singen und deshalb nur selten zu hören ist. Konzertant kommt dieses Feuerwerk von Koloraturarien besonders gut zur Geltung. Mit Bayreuthsänger René Barbera, (Lord Arturo Taibo) und Marina Monzó (Elvira) in den Hauptrollen, dirigiert von Lorenzo Passerini erwartet das Publikum ein Juwel des Belcanto.

Tiroler Winterfestspiele Erl präsentiert unter www.schabel-kultur-blog.de

©Gemma Escribano

Mit René Barbera, (Lord Arturo Taibo), Marina Monzó (Elvira), Mattia Olivieri (Sir Riccardo Forth), Giorgi Manoshvili (Sir Giorgio), Emilia Rukavina (Enrichetta di Francia), Pawel Horodyski (Lord Gualtiero Valton), Peter Kirk (Sir Bruno Roberton), dem Chor und Festivalorchester Erl

Das „Familienkonzert – Applaus für die Gebrüder Strauß“ am 29. Dezember präsentiert für junge und alte Gäste eine musikalische Reise durch das Leben der legendären Walzerkönige. Die fulminanten Rhythmen und zauberhaften Melodien aus der Feder der Strauß-Dynastie, darunter manch berühmter Ohrwurm, laden ein zu viel Bewegung und Wiener Charme. Unter dem Dirigent von Asher Fisch und der Regie von Giulia Giammona darf man auf einen mitreißenden Abend gespannt sein.

Das „Silvesterkonzert“ funkelt musikalisch mit den furiosesten Arien, die die italienische Oper mit Rossini, Donizetti, Verdi zu bieten hat, mit einem Abstecher dazwischen nach Frankreich Gounods “Ah, je veux vivre” aus „Roméo et Juliette“, einem Manifest der ungezähmten Jugend voller Träumereien. Der Herzog von Mantua feiert dagegen in „Questa o quella“ aus Verdis „Rigoletto“ die Lust am Schönen. Zwischen arioser Rebellion, Liebessehnsucht und Hedonismus kommen ganz konträre Emotionen zum Ausdruck. Leben pur. 

Es singen Tenor René Barbera, frisch von der Met, und die junge Sopranistin Marina Monzó, die sich schon als Königin der Nacht profiliert hat. Dirigent ist Michelle Spotti. 

Mit Schuberts Liederzyklus der „Schönen Müllerin“ enden am 5. Dezember die Tiroler Winterfestspiele Erl. Bariton Florian Boesch, einer der international gefragtesten Liedsänger, und die seit genau 31 Jahren in unveränderter Besetzung existierende Musicbanda Franui haben gemeinsam mit dem Puppenspieler Nikolaus Habjan in der Berliner Staatsoper Unter den Linden „Die schöne Müllerin“ zu neuem Leben erweckt. Ausverkaufte Vorstellungen in der Elbphilharmonie, bei den Bregenzer Festspielen und im Theater an der Wien folgten. Nun ist die Franui’sche Müllerin erstmals in Tirol zu sehen und hören.

Mehr Infos und Tickets unter https://www.tiroler-festspiele.at/