"Kultur macht glücklich"


München „Hidalgo-Festival“ – im Kaufhaus am Stachus und in der Münchner Residenz

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München „Hidalgo-Festival“ – im Kaufhaus am Stachus und in der Münchner Residenz

©Hidalgo-Festival, Foto: Benedikt Schulte

Extravagante Konzerte an ungewöhnlichen Orten, das ist das Label des „Hidalgo-Festivals“. In acht Jahren hat es sich als ausgesprochen innovatives Event über München hinaus etabliert. Raus aus den Konzerten, dort spielen, wo das Leben pulsiert, ist die Devise. Musikalischer Kern ist das Kunstlied, aber eben auf ganz moderne Weise interpretiert und präsentiert. „Auf denn zum Abenteuer“, singt der Hidalgo, eine Art spanischer Ritter, in Robert Schumanns gleichnamigem Lied. Ein Abenteuer will das Hidalgo-Festival sein. Um diesen Anspruch zu erfüllen, waren 2022 150 Mitwirkende auf der Bühne und hinter den Kulissen beteiligt. 

Dieses Jahr überrascht „Hidalgo“ im Kaufhaus am Stachus, nicht um zu konsumieren, sondern um Konsumgewohnheiten, aber auch die Kunst auf ihre Kommerzialität hin zu hinterfragen…

Im vierten Stock finden vier ganz unterschiedliche Klassik-Performances statt. Mit „Toi Toi Toy“, Tanz und Countertenor wird das Festival am Sonntag, 13.10. eröffnet. „Sell Your Soul“ lädt am Dienstag, 15.10. mit teuflischen Stücken ein und am Mittwoch, 16.10. erwartet die BesucherInnen ein utopisch dystopischer Liederabend. Für das Finale „Fine Dining“, eine Performance mit Tafelmusik von Barock bis Romantik kombiniert mit feinem Essen, wechselt man am Freitag 18.10. in den Max-Joseph-Saal in der Münchner Residenz. 

13 KünstlerInnen haben sich zum Hidalgo-Kollektiv zusammengeschlossen. Sie verbinden interdisziplinär die Bereiche Komposition, Text, Digitalkunst, Regie, Choreografie, Dramaturgie, Konzertdesign, bildende Kunst und Neurowissenschaft. So entstehen Inszenierungen zwischen Performance, Installation und Musiktheater, auch als Auftragswerke für KooperationspartnerInnen. Konzepte und Produktionen können so in anderen Städten und Örtlichkeiten realisiert werden.

Nach acht Jahren verlässt Festival-Gründer Tom Wilmersdörffer, bislang Künstlerischer Leiter und Co-Geschäftsführer, das Hidalgo-Festival. Bei einem klassischen Orchester-Konzert wurde ihm als Sänger bewusst, was er eigentlich wollte, „Kunst als Bindeglied zwischen Staatsoper und Bahnwärter Thiel“, zwischen höchster Qualität und ungewöhnlichen Orten, um Generationen übergreifend zu wirken.

Konzerte "Hidalgo-Festival" in München präsentiert unter www.schabel-kultur-blog.de

©Hidalgo-Festival, Foto: Max Ott

Er wusste intuitiv, „das wird jetzt etwas Großes.“ Im Rückblick war der Aufbau als kollektives Unternehmen auf rein autodidaktischer Basis extrem anstrengend. Mit kleinem Etat musste man unterschiedlichste Formate entwickeln und die aufwändige Bürokratie bewältigen. Aber der Lerneffekt war groß, eine regelrechte „Bildungsreise“, mitunter „ein High und ein Glücksgefühl, wie ich es noch mit keinen Drogen erlebt habe. Das war Erfüllung“, so Wilmersdörffer. Das Hidalgo-Festival ist sein „Baby“. Es loszulassen fiel ihm schwer, aber er weiß es über das Kollektiv, das er aufgebaut hat, in besten Händen. Man darf auf das Hidalgo-Festival 2024 gespannt sein.

Die Preisgestaltung ist human und übersichtlich. 36 Euro für jedes Konzert, 18 Euro (U30), 12 Euro (ermäßigt). Soziale Freikarten werden über Festival-Partner Kulturraum München e.V. vergeben. Die Tickets sind über die Webseite hidalgofestival.de zu ordern. Fragen oder Anregungen sind möglich per Mail mail@hidalgofestival.de oder telefonisch +49 (0)89 4444 3184 0 während der Bürozeiten von Montag und Donnerstag zwischen 10 und 17 Uhr.