©Redpaer, Kermann
Ein langer Geigenstrich, ein Rasgueado auf der spanischen Gitarre und schon ist man mitten in den mitreißenden Tonwelten und Rhythmen von Tango und Flamenco. Juliane Winkler und Christof Schill spielen nicht bloß Werke der europäischen Klassik, Evergreens, traditionelle und interkulturelle Weltmusik nach, sondern arrangieren, improvisieren und verschmelzen…
musikalische Stile. Der Reiz ihrer Konzerte ist bereits die Auswahl der Stücke, zuweilen die Rosinen der jeweiligen Genres, die gerade wegen ihrer außerordentlichen Rhythmik faszinieren und durch ungewöhnliche Instrumentierung mit zusätzlichen Klangwelten überraschen.
Für Christof Schill mit Schwerpunkt auf der spanischen Gitarre und dem Flamenco ist es ein Leichtes andere Genres zu begleiten und gleichzeitig mit Schellen für akustische Effekte zu sorgen. Mit einem Flamenco-Intro beginnt er ganz unerwartet mit Isaac Albèniz` berühmtem „Asturias“, die Juliane Winkler mit der Geige akzentuiert. Mit „Fandango“, „Bulerias“ und „Garrotin“ zeigt er aber auch, dass er neben der klassischen spanischen Gitarre das breite rhythmische Spektrum des Flamenco beherrscht. Sobald die Geige dazukommt, geht die Gitarre in den Begleitmodus über.
Temperamentvoll und innig spielt Juliane Winkler Astor Piazzollas höchst anspruchsvollen „Libertango“ untermalt von Schills Gitarrenperkussion. Mit klaren Bogenstrichen, enormen Tempi und improvisierten Akzenten sorgt sie als Multiinstrumentalistin für akustische Überraschungen. Nahtlos wechselt sie zum Akkordeon nicht nur bei den Tangos. Mit der Ocean Drum macht sie nicht die Wellen des Meeres, sondern den Wüstenwind in einem maurischen Lied hörbar. Mit dem Tambourin setzt sie tänzerische Akzente.
Die Vielfalt der Musikstile, das ständige Wechselspiel von melodischer Führung und perkussiver Begleitung machen den Reiz des „duo finesco“ aus, eben ein „feines Duo“, das sich gegenseitig Raum gibt, die eigenen Stärken zu zeigen, und gleichzeitig tonal, rhythmisch und menschlich sehr subtil harmoniert.
2018 gründeten die professionell ausgebildeten MusikerInnen Juliane Winkler und Christof Schill das „duo finesco“. Durch die intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Stilrichtungen und instrumentalen Möglichkeiten entstand ein sehr breitgefächertes umfangreiches Programm, womit sie im kleinen Rahmen berührende Aufführungen präsentieren und auch in anderen Formationen wie „Tangomundi“ auf der Bühne zu erleben sind.