Bayreuth – „Händel & Gluck“ – Jubel für Countertenor Valer Sabadus und Michael Hofstetter im Markgräflichen Barockschloss bei den Gluck-Festspielen 2024

Konzertkritik Valer Sabadus "Händel & Gluck" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Mit Ouvertüren und Arien zuerst von Händel, dann von Gluck gelang ein betörendes Konzert zwischen fulminanter Rasanz und lyrischer Besinnlichkeit. Valer Sabadus‘ glasklare, androgyne Stimme klingt selbst in extremen Höhen sehr natürlich. Durch seine schauspielerische Expression interpretiert er die Arien so eingängig, dass man die emotionalen Thematiken auch ohne die Texte zu kennen versteht.

Mit Arien aus Händels „Imeneo“, „Giulio Cesare in Egitto“, „Ariodante“ und Rinaldo“ stand zunächst sängerische Virtuosität im Vordergrund, die sich im zweiten Part über Glucks neues Arienbewusstsein zu einem inneren Ausleuchten der Gefühle verdichtete, wobei Valer Sabadus den Seelengrund der Opernprotagonisten, insbesondere bei „Orpheus“ sehr innig und empathisch ausleuchtete, so dass die Konzertbesucher dessen psychische Prozesse im Unterbewusstsein erleben konnten. 

Dazwischen ließ das Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach unter der Leitung von Michael Hofstetter durch sehr rasante, schwungvoll lautmalende Interpretationen aufhorchen. Gleich zu Beginn versetzte die Ouvertüre zur Oper „Giulio Cesare in Egitto“ das Publikum in barocke Hochgefühle, die in einem ausgesprochen rasanten Furientanz aus dem „Orpheus“ gipfelten.

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©Gluck-Festspiele 2024, Foto: Mauro Silva

Das Publikum jubelte. Valer Sabadus und die Musiker dankten mit drei Zugaben.

Am 18. Mai wird Mariño dieses Konzept mit „Gluck – Mozart“ im Historischen Rathaussaal Nürnberg weiterführen.