©Locarno Film Festival, 2023
Das 76. Locarno Filmfestival spannt den Bogen vom Abbild der Welt bis zum Diskurs über denkbare Alternativen und Visionen. „Die gesellschaftspolitischen Ereignisse lassen nicht viel Raum für Optimismus“, so Giona A. Nazzaro, die Künstlerische Leiterin des 76. Festivals. Doch gerade das Bewusstsein um die Problematik der Weltlage bietet dem Film Möglichkeiten die Welt in Bilder zu fassen und neue Richtungen aufzuzeigen. Mit den ausgewählten Filmen werden besondere Momente erzählt von Quentin Dupieux’ kantigem Surrealismus bis zu Lav Diaz’ ausführlichen Historiendramen, vom sarkastischen Humor von Radu Jude bis zur Nachtpoesie von Sylvain George, vom bedrohlichen und dunklen Teheran von Ali Ahmadzadeh bis zu den Touristenorten von Sofia Exarchou, um nur einige Polaritäten zu nennen.
Die Stimmen neuer Regisseurinnen wie Laura Ferrés aus Spanien und Maryna Vroda aus der Ukraine treten ins Rampenlicht. Basil Da Cunha, einer der originellsten Regisseure, vertritt die Schweiz.
Der Internationale Wettbewerb zielt auf die Gegenwart, die 15 Filme des Concorso Cineasti auf die Zukunft wieder in allen Kinogenres von erotischen Komödien bis zu surrealen und metaphysischen Reflexionen. Coming-Age-Geschichten, Familienporträts Thriller, Actionfilme, Wiederentdeckungen des klassischen Kinos und Kultfilme machen Lust auf Kino.