Berlin – Wie Bio ist die „Grüne Woche“?

Wie Bio ist Grüne Woche präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Naturland will damit auf seine neueste Kooperation aufmerksam machen. Unter Pur Pur Natur bietet Aldi-Süd Naturland zertifizierte Nahrungsmittel an, ein Weg Bioprodukte in der Breite zu vermarkten, den Lidl mit Bioland schon seit 2019 verfolgt. Mit rund 40 Produkten darunter homogenisierte Milch, Brot, Wurst, Käse, Essiggurken, Spaghetti, Tomatensoße entwickelt sich Aldi weiter Richtung Bio. Als einziges Biolabel bietet Naturland inzwischen zertifizierten Fisch an, der auch in Supermärkten wie Edeka und Rewe erhältlich ist.

Das Bio-Gütesiegel aus Bayern ist schon seit 2015 im Handel. Es will die regionale Nachhaltigkeit in den Vordergrund rücken und über Bayern hinaus sichtbar machen. Alle Zutaten müssen aus Bayern sein, alle Produkte in Bayern verarbeitet und gelagert werden, woraus sich kurze Wege und nachvollziehbare Herkunft ergeben. Die Ökobayern setzen auf Kreislaufwirtschaft, in der Pflanzenanbau und Tierhaltung eng verzahnt sind. Hochwertig zertifizierte Lebensmittel erkennt man, wenn neben dem bayerischen, blau-weißen Biosiegel auch noch ein Label von Biokreis, Bioland, Naturland oder Demeter zu sehen ist. 

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©Bio Bayern

Mit „Unsere Schweine werden auf Stroh gehalten“ wirbt eine Initiative von Landwirten, Metzgereien und gastronomischen Betrieben aus Berching in der Oberpfalz für qualitativ gutes Schweinefleisch, das zwar nicht eigens zertifiziert ist, aber durch tierfreundliche Bodenhaltung und betriebseigenes Futter gutes Fleisch von „Stroh-Schweinen“ garantiert.

Der Pomologen-Verein mit Geschäftsstelle in Hamburg wirbt mit 250 verschiedenen alten Apfelsorten, ein kleines Sortiment zum Kosten hat er dabei, 100 Prozent Bio. Da es sich aber ausschließlich um Streuwiesenäpfel handelt, hält sich ihr Aroma in Grenzen. Von den Bäumen geschüttelt werden sie zu naturreinen Apfelsäften in vielen Geschmacksrichtungen verarbeitet. 

Zertifikate sind Güte-Siegel  für die Kunden sicher eine große Hilfe im Dschungel des Warenangebots, insbesondere bei verarbeiteten landwirtschaftlichen Produkten, wobei die regionale Nachhaltigkeit immer bedeutsamer wird. Wenn Bauern ihre Produktionsprozesse transparent machen und eine verlässliche Vermarktung in der Region vorhanden ist, können sie sich die hohen Kosten für die Zertifizierung sparen und ihre Bio-Waren etwas preiswerter anbieten. Dass gesunde Ernährung angesichts  der XXXL-Entwicklung immer wichtiger wird, ist unbestritten.

Berlin versucht sein Image durch die  Ernährungsstrategie „Berlin ist gut & gesund“ aufzupeppen. Die Strategie ist gut, scheint aber bislang noch mehr Konzept als Realität zu sein. Im Flyer werden über ein Dutzend Projekte dargestellt, allerdings sehr allgemein und projektbezogen ohne Wirkung in die Fläche. Aber es ist immerhin ein Signal. Nicht weit davon entfernt verdeutlicht der Verkauf von Zuckermäusen die Schwierigkeit des Unterfangens. Die Produktion von unsinnigen, völligen ungesunden Lebensmitteln ist immer noch enorm. 

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