Berlin – ITB – Ägypten, das Land der Pyramiden und Palmen, will den Tourismus stark ausbauen

ITB 2023 Ägypten präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Noch mehr TouristInnen will Ägypten anlocken. Tourismusminister Ahmed Issa visiert mit mehr Flugverbindungen, mehr Hotelbetten und einer neuen Werbekampagne speziell für zwölf europäische Länder eine Steigerung von 25 – 30 Prozent an. Entsprechend imposant wie eine Pyramide gestaltete Ägypten das großzügig gehaltene Messeareal. Mit Badeurlaub unter Palmen und Sightseeing der Pyramiden, Nilkreuzfahrten und Wüstentouren will Ägypten vor allem für individuell Reisende und Familien attraktiver werden…

Berlin – ITB –  Die Sieger beim „To Do Award“ Preis für nachhaltigen Tourismus 

ITB, Preisverleihung des To Do Award präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Wer den „To Do Award“ gewinnen will, der vom Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e. V. seit 1995 jährlich vergeben wird, muss realisierte Konzepte eines nachhaltigen und sozialverantwortlichen Tourismus belegen können. 
Die diesjährigen Gewinner zeichnet aus, dass sie die lokale Bevölkerung bei der Schaffung von touristischen Einkommensmöglichkeiten aktiv beteiligen und gleichzeitig die interkulturellen Begegnungen zwischen Gastgebern und Gästen fördern. 
Seit 2017 wird während der ITB zusätzlich ein Preis für „Human Rights in Tourism“ vergeben. Er würdigt Initiativen, die sich besonders für den Schutz menschenrechtlicher Prinzipien entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette einsetzen. Die Gewinner 2023 sind…

Eröffnung – Die Internationale Tourismusbörse Berlin ist wieder zurück 

ITB 2023 Eröffnungsgala präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Mit einer großen Eröffnungsgala präsentierte sich die ITB „Offen für Veränderungen“. Oberbürgermeisterin Franziska Giffey, Wirtschaftsminister Robert Habeck, Julia Simpson, Präsidentin und CEO der ITB betonten die Chancen, die der Tourismus bietet, der nur möglich ist, wenn die Natur erhalten wird. Georgien präsentierte sich in einer atemberaubenden Live-Show als kulturelles Zentrum zwischen Archaik und Moderne…

München – Sergej S. Prokofjews „Krieg und Frieden“ an der Bayerischen Staatsoper zum falschen Zeitpunkt 

Prokofjews "Krieg und Frieden" in der Staatsoper präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Jetzt ist Russland gerettet.“ Dieses Statement zum jetzigen Zeitpunkt des Ukrainekrieges in der Münchner Staatsoper hören zu müssen, verletzt viele Besucher. Ihr stummes Veto wird in der üblichen Premiereneuphorie nicht wahrgenommen. Der Applaus ist mit Recht allen Mitwirkenden geschuldet, die Prokofjews Monumentaloper „Krieg und Frieden“ mit Bravour gestemmt haben. Ob die Entscheidung, sie gerade jetzt zu zeigen, ein Zeichen der Demokratie, ein Anstoß zu erweiterten Perspektiven, Russland als von Napoleon angegriffenes Land, oder einfach denkbar unsensibel terminiert ist, muss jeder Besucher für sich selbst entscheiden. Ein großer Wurf ist diese Oper an sich nicht. Aber die konzeptionell überzeugende Inszenierung von Dmitri Tcherniakov und der musikalischen Glanzleistung unter der Leitung von Vladimir Jurowski beweist, dass Oper durchaus ein Weg sein kann, die heutige Zeit besser zu verstehen und Macht zu hinterfragen. 2019 für den 70sten Todestag Prokofjews konzipiert wird die Oper gerade im aktuellen Kontext zum Politikum…

Landshut – „Oleanna“ in den Kammerspielen

Folienvexierspiegel auf der Bühne, dazwischen flimmern auf Monitoren verführerische Frauen, begehrt von den Blicken der Männer. Carlotta Salamon spiegelt in David Mamets Stück „Oleanna“ nicht nur die selbstverständliche Rollenerwartung des Mannes an die Frau, sondern auch deren gesellschaftliche Verankerung durch mediale Berieselung und gleichzeitig die sedimentierten Rollenklischees im Denken der Zuschauer, die ein spannender Theaterabend erwartet…

Landshut – „Blütenrausch“ – Ölgemälde von Margit Ilnizki in der Galerie Kunstwerk

Mit wunderschönen Blumengemälden in großen Formaten mit Öl auf Leinwand gemalt, begeisterte Margit Ilnizki die Besucher auf ihrer ersten Vernissage. Durch einen Zufall wurde Galeristin Anke Plath vor eineinhalb Jahren auf die Arbeiten aufmerksam. Sie erkannte sofort das Potential der Künstlerin. Als „Blütenrausch“, trefflich von Anke Plath getitelt, trifft diese Ausstellung den Nerv unserer Tage mit der Sehnsucht nach Schönheit in dieser problembehafteten Zeitenwende. Gleichzeitig führt sie den Stil der „Galerie Kunstwerk“ im dritten Jahre ihrer Existenz konsequent weiter, immer mit dem Fokus auf perfekte Kompositionen, harmonische Ästhetik und höchst professionellen Umgang mit Farbe…

Vorankündigung – Erler Klaviertage vom 30. März – 2. April 2023

Erler Klaviertage präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Die „Erler Klaviertage“ sind im Festspieljahr der Auftakt in den Frühling, Mit einem vielseitigen Programm kommen die Besucher über vier sehr unterschiedliche Konzerte  in den Genuss sorgsam ausgewählter Musikstücke aus dem klassischen Kosmos von Meistern ihres Faches interpretiert. Bei den diesjährigen „Erler Klaviertagen“ sind großartige Werke von Domenico Scarlatti, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Maurice Ravel, Claude Debussy, Modest Mussorski und George Gershwin zu hören…

Berlinale- Sektion Encounters – „The Klezmer-Project“ weitet den eigenen Projektgedanken

Filmkritik "The Klezmer-Projekt" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Die Sektion Encounters will Gegenwart aus der Vergangenheit verstehen und visioniert in die Zukunft. In diesen Kontext passt das „The Klezmer-Project“ zumindest teilweise, denn die Vision fehlt. Klezmermusik entstand in den Stetls, den jüdischen Stadtvierteln im osteuropäischen Bessarabien, heute Teil der Ukraine und Moldaus, als Tanzmusik überbordender Lebensfreude bei Hochzeiten.
Als der frustrierte Hochzeitsfilmer Leandro Koch bei einer jüdischen Hochzeit in Argentinien die Klezmer-Klarinettistin Paloma Schachmann kennenlernt, infiziert sie ihn mit ihrem Interesse für Klezmermusik. Die Recherchen für ihr „Klezmer-Projekt“ gestalten sich schwierig. Es gibt nur ein paar alte Fotos, wenig Informationen im Verwandten- und Bekanntenkreis. Schließlich ermöglicht ein Auftrag für das Österreichische Fernsehen die Reise nach Osteuropa…

Landshut – Tom Waits Theatermusical „Black Rider“ im Landestheater Niederbayern

Musicalkritik "Black Rider" im Landestheater Niederbayern präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Wie inszeniert man ein Kultstück, bei dem sich jede Szene im Gehirn der Fans festgehakt hat? Bei „The Rocky Horror Picture Show“(2016)  blieb das Landestheater Niederbayern ganz bei der ursprünglichen Version. Regisseur Johannes Reitmeier, von 1996 bis 2002 Intendant in Landshut, hat den Mut und die Phantasie, „Black Rider“ ganz konträr zu Robert Wilsons charismatisch reduzierter Welturaufführung (1990) zu präsentieren…

Berlinale – Sektion Wettbewerb – João Canijos „Mal Viver“ enttäuscht

Filmkritik "Mal Viver" Berlinale präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Eine Frau reinigt einen Swimmingpool, eine andere blickt anteilnahmslos, wirkt völlig emotionslos, als wäre sie in einer psychiatrischen Klinik zur Behandlung. Doch sie führt mit ihrer Schwester, der Mutter und zwei angestellten Frauen das Hotel. Als ihre Tochter zurückkehrt, werden die menschlichen Spannungen unerträglich. Warum führen sie allesamt dieses „Mal viver“?…

Berlinale – Sektion Wettbewerb – Nicolas Philiberts Dokumentation „Sur L´Adamant“

Filmkritik "Sur L`Adamant" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Die menschliche Bombe bist du / wenn du dir nehmen lässt, was dich antreibt“, ist der Refrain, den ein alter, zahnloser Typ in einem Pariser Café singt. Die anderen lachen und klatschen. Das Café ist im Adamant, eine Tagesklinik für psychisch kranke Menschen. Von außen wirkt sie wie ein schwimmendes Kongresszentrum. Die Lamellenfenster lassen Licht in die Innenräume fluten. Genau das passiert mit den Menschen in Nicolas Philiberts Dokumentation „Sur L’Adamant“…

Berlinale Special – Robert Schwentkes „Seneca – The Creation of Earthquakes“ als brutale Groteske

Filmkritik "Seneca" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Robert Schwentkes Blick auf den römischen Philosophen Seneca ist eine extrem groteske Parabel, um die unendliche Brutalität und den Irrsinn der Mächtigen darzustellen. Schon in seiner Zeit war Seneca umstritten, der als Stoiker und Dramatiker zwar die Milde lehrte, als Berater Neros zu den reichsten und mächtigsten Männern seiner Zeit avancierte und zunehmend anders handelte als er philosophierte.
Wie ein schräges Laienspielspektakel mit billig antiken Versatzstücken und pathetischem Duktus inszeniert Robert Schwentke „Seneca“ als Parabel für den Beginn des globalen Erdbebens. Immer greller und grausamer wird das Spiel, das erst bei Senecas Selbstmordversuchen  offeriert, wohin es zielt. Senecas Gedankenstrom ist scheinbar nicht totzukriegen, aber seine philosophische Botschaft ist ohne Wirkung, die kosmische Apokalypse die Konsequenz der Egomanie der Mächtigen…