Wolfsburg – „Barbara Kasten, Works“ – große Retrospektive im Kunstmuseum 

"Barbara Kasten, Works" in Braunschweig präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Marek Kruszewski

Barbara Kasten, 1939 in Chicago geboren, wo sie noch immer arbeitet,  hat innerhalb der vergangenen fünf Jahrzehnte ein beeindruckendes Werk geschaffen. Ihre Arbeiten sind weltweit in den bedeutenden Museen zu sehen. Die Ausstellung „Barbara Kasten, Works“ präsentiert nun zum ersten Mal einen Überblick über ihr Schaffen beginnend bei den frühen Fotogrammen über ihre konstruktivistischen Fotografien bis hin zu neuesten installativen Videoarbeiten.

In den 1960er Jahren setzte sich Barbara Kasten in Deutschland  mit den Ideen des Bauhauses und der Haltung der Moderne gegenüber Raum, Bühne und Architektur auseinander. Als sie Ende der 1960er Jahre in die USA zurückkehrte, konzentrierte sie sich dort auf die Entwicklung ihrer Fiberglasskulpturen. Darüber hinaus begann sie mit alternativen Fototechniken zu experimentieren, insbesondere der Cyanotypie, einem alten fotografischen Edeldruckverfahren. Ihr zentrales Anliegen war es dabei, das Medium Fotografie in ein malerisches Konzept zu überführen.

„Collision“ © Barbara Kasten, Image courtesy die Künstlerin, Bortolami, New York Kadel Willborn Gallery, Düsseldorf, und Thomas Dane Gallery, London

„Collision“ © Barbara Kasten, Image courtesy die Künstlerin, Bortolami, New York Kadel Willborn Gallery, Düsseldorf, und Thomas Dane Gallery, London

Parallel dazu begann sie 1984 ihre analoge Fotografie-Serie der „Architectural Sites“ (1984-1987). Für real existierende Gebäude wie das World Financial Center oder das Whitney Museum of American Art baute sie mit den Mitteln der Fotografie quasi vor Ort eine „Bühne“, um dies ebenfalls in geradezu surrealem Licht zu inszenieren. Ergebnis dieser künstlerischen Untersuchung sind großformatige, nahezu abstrakte, intensiv buntfarbige Fotografien, in denen Illusion und Realität miteinander verschmelzen.

„Collision“ © Barbara Kasten, Image courtesy die Künstlerin, Bortolami, New York Kadel Willborn Gallery, Düsseldorf, und Thomas Dane Gallery, London

© Barbara Kasten, Courtesy the Artist

In den letzten Jahren entstanden Videos von Barbara Kasten mit der künstlerischen Intention, die räumliche Illusion des Videos durch die Einbeziehung von realen Raumobjekten zu steigern. Ihre Videos werden wiederum auf Skulpturen projiziert, um eine Verschmelzung unterschiedlicher Zeit- und Raummodi zu erreichen.

In ihren neuesten Arbeiten verfolgt sie diese Strategie weiter, indem sie die Fotografie in ihre skulpturalen Reliefs integriert und auf diese Weise neue hybride Objekte entstehen lässt.

Zur Ausstellung ist eine zweisprachige Publikation in Deutsch und Englisch im Verlag der Buchhandlung Walther König erschienen mit einem umfangreichen Interview mit der Künstlerin.

Zu sehen ist „Barbara Kasten, Works“ im Kunstmuseum Wolfsburg bis 8. November 2020