Niederbayern – „Zwiesler Buntspecht“ feiert 60-jähriges Jubiläum

Ausstellung "Zwiesler Buntspecht" 60-jähriges Jubiläum präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Als Leuchtturm der Kunst, Erfolgsgeschichte von Anfang an und als Beispiel für Integration, Heimat und Zukunft wurde die Bedeutung des „Zwiesler Buntspechts“ bei der Eröffnung der 60. Ausstellung gelobt, „möglich nur durch das große ehrenamtliche Engagement, so Egon Thum, Erster Vorsitzender der Sektion Zwiesel im Bayerischen Wald-Verein…

©Rosi Saller, Foto: Michaela Schabel

Mit dem Buntspecht als Logo, über 60 Jahre hinweg kaum verändert, entstand eine Ausstellungstradition, die auf Vielfalt und Kreativität zielt. Kuratorin Annemarie Pletl hatte über 300 Exponate geschickt in Szene zu setzen, mehr als die Hälfte Malerei, dazwischen Glas, Keramik und Skulpturen, erweitert durch zwei Sonderausstellungen. Die BesucherInnen erwartet eine Bandbreite von Themen und Techniken, wobei auch Qualitätsunterschiede deutlich werden. 

Man spaziert zwischen „Schachtenlandschaften“ (Josef Loher), stilisiertem „Tulpen“feld (Rosi Saller) abstrahierter Naturhommage in Grün (Werner Classen).

Ausstellung "Zwiesler Buntspecht" 60-jähriges Jubiläum präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Werner Classen, Foto: Michaela Schabel

Der Besucher trifft auf Surreales und Parodistisches, auf Trump-Comics und ein Harry-Potter-Porträt. Zwei graue Balken genügen Josef Schmid, um goldglühende Getreideweite unter azurblauem Horizont an die „Ukraine 2024“ zu erinnern. Rudi Ranzinger hinterfragt ironisch sein Männerporträt mit Acryl und Blattgold auf Blech gemalt. „Was bleibt, wenn ich meine Macht verliere?“

Figurale und abstrahierte Skulpturen in unterschiedlichen Materialien lassen Körper in ihrer physischen Schönheit vor allem bei schwarzem Hintergrund aufleuchten, expressiv in Holz das „Mädchen mit dem Raben“ (Elisabeth Ettl) naturalistisch prägnant ein „Luchs“ (Betina Fichtl-Haberland), von eleganter Schönheit in Silber auf Holz (Karl-Heinz Bredl), weiblich archaisch in Keramik (Barbara Engelen) und in filigraner, gläserner Zerbrechlichkeit „Neptuns Fang“ (Paukner Magdalena). 

Wie facettenreich Glasobjekte heutzutage sein können beweisen die Arbeiten des diesjährigen „Dannerpreises“ der Glasfachschule Zwiesel. Einzigartig ist die Sonderausstellung „Gretel & Erwin Eisch“.  Zum ersten Mal werden ihre Arbeiten gemeinsam in einer Ausstellung gezeigt, Farbholzschnitte, Aquarelle und Skulpturen von Gretel Eisch, Bilder und Glasarbeiten von Erwin Eisch und eine gemeinsame erstellte Keramikskulptur als Symbol der gegenseitigen „Verbundenheit“. Beider Werke zeigen eine expressive Innigkeit, zuweilen ähnlich in der Formgebung, sehr unterschiedlich in den Narrativen. Über die Programmbroschüre lassen sich die Exponate schnell zuordnen. Der Katalog mit allen KünstlerInnen und jeweils einem Werk dokumentiert  die Vielfalt des „Zwiesler Buntspechts“. Zu sehen ist die Ausstellung bis 25. August täglich von 11- 17 Uhr in der Mittelschule Zwiesel.

Zusätzliche Highlights 

09.08. um 19:00 Uhr „Pavliks Performance“: der Künstler Pavlik lässt vor den Augen des Publikums ein Gemälde entstehen, während seine Frau Katerina Saxophon spielt. Eintritt 10 Euro 

14.08. bis 23 Uhr die Kunstnachtveranstaltung mit Live-Musik der Unterhaltungsband „Touch Down“ im Rahmen der Zwieseler Glasnacht

23.08 um 19 Uhr „mUKE“, ein Ukulelenkonzert des Viechtacher UkulelenDuo mit Manuela Lang und Max Saller nach dem Motto „Natürlich, niederbayerisch und ungewöhnlich“. Eintritt 10 Euro