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Linnich – „Glanzlichter einer strahlenden Kunst“ – 25-jähriges Jubiläum des Deutschen Glasmalerei-Museums mit einer „Stele der Toleranz“ 

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Linnich – „Glanzlichter einer strahlenden Kunst“ – 25-jähriges Jubiläum des Deutschen Glasmalerei-Museums mit einer „Stele der Toleranz“ 

©Deutsches Glasmalerei-Museum,  Stefan Johnen

Zu diesem Anlass zeigt das Deutsche Glasmalerei-Museum die Glanzlichter aus den Stilepochen der eigenen Sammlung anhand von namhaften KünstlerInnen. Über Kopien aus dem 19. Jahrhundert beginnt die Zeitreise über Abbildungen im Mittelalter und schlägt die Brücke über die Neuzeit, den Historismus, die klassische Moderne bis zur autonomen und architekturbezogenen Avantgarde und zu den zeitgenössischen Tendenzen. Fritz Geiges, Künstler und Restaurator, sind die Repliken aus dem Mittelalter zu verdanken. In der Renaissance lieferten Albrecht Dürer, Hans Holbein d. Ä. und Hans Baldung Grien Vorlagen für die Glasmalerei. In der Moderne, wurde die Glasmalerei durch einzelne expressionistische Künstler wieder entdeckt. Heinrich Campendonk, Johan Thorn Prikker, Wilhelm Teuwen und Anton Wendling verdeutlichen die glaskünstlerischen Aufbrüche dieser Zeit.

Durch die Restaurierung zahlreicher Fenster in Kirchen und weltlichen Gebäuden bekam die architekturgebundene Glasmalerei nach dem Zweiten Weltkrieg einen enormen Aufschwung. Die KünstlerInnen entwickelten ganz neue Formsprachen, die durch die umfangreiche Sammlung im Deutschen Glasmalerei-Museum im Jubiläumsjahr bewundert werden können, darunter Werke von Wilhelm Buschulte, Jean Cocteau, Hermann Gottfried, Gerdur Helgadottir, Maria Katzgrau, Joachim Klos, Georg Meistermann, Jochem Poensgen, Ludwig Schaffrath, Herb Schiffer, Johannes Schreiter und Hubert Spierling.

©Deutsches Glasmalerei-Museum, Wilhelm Buschulte

KünstlerInnen wie Otmar Alt, Alexander Beleschenko, Renate Groß, Bernhard Huber, Heinz Mack oder Renato Santarossa spiegeln durch ihre große Experimentierfreudigkeit bezüglich der angewandten Techniken und ihr profundes handwerkliches Können neue zeitgenössische Stiltendenzen. Airbrush, Siebdruck, verschiedene Schnitt- und Ritztechniken kommen auf in Glas faszinierend zur Wirkung.

Deutsches Glasmalerei-Museum in Linnich präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Deutsches Glasmalerei-Museum, Manfred Mack

Und eine weitere Besonderheit erwartet die Besucher im Jubiläumsjahr. Mit der „Stele der Toleranz“ auf dem allgemein zugänglichen Vorplatz des Museums möchte die Stiftung des Deutschen Glasmalerei-Museums die Glaskunst verstärkt in das Bewusstsein der Menschen bringen und gleichzeitig ein gesellschaftlich verbindendes Zeichen setzen. 

Diese Stele, von Karl Martin Hartmann initiiert und entwickelt, gehört zu einem Projekt unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments. In 12 deutschen Städten und insgesamt acht Ländern, u. a. in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten erinnern die „Stelen der Toleranz“ an das menschliche Miteinander. Glas kann diesen Gedanken durch seine Farbschattierungen, Lichteffekte und Perspektivmöglichkeiten strahlend in die Welt senden. Für die Stiftung ist die „Stele der Toleranz“ direkt vor dem Museum, bislang die einzige in Nordrhein-Westfalen, eine besondere Auszeichnung. Im Rahmen der Kunstvermittlung sind internationale Kooperationen, insbesondere mit Jugendlichen denkbar. 

Am 6. November, dem Jubiläumstag des Glasmalerei-Museums, wird die „Stele der Toleranz“ im Rahmen eines Festaktes um 11:30 Uhr eingeweiht. Das genaue Programm wird auf der Webseite www.glasmalerei-museum.de bekanntgegeben. 

Die Sammelausstellung ist bis 22. Januar dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr im Deutschen Glasmalerei-Museum in Linnich zu sehen.