"Kultur macht glücklich"


Landshut – „Vom Lasten und vom Schweben“ – Zeichnungen von Jörg Bachhofer und Holzskulpturen von Joseph Stephan Wurmer in der Neuen Galerie

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Landshut – „Vom Lasten und vom Schweben“ – Zeichnungen von Jörg Bachhofer und Holzskulpturen von Joseph Stephan Wurmer in der Neuen Galerie

©Michaela Schabel

Pappel, Fichte, Mooreiche, Thuja, Zirbe, Zeder ganz unterschiedliche Hölzer verwendet Joseph Stephan Wurmer, um artspezifische Maserungen und Färbungen, Formen und Strukturen für seine künstlerischen Eingriffe und Transformationen zu nutzen. Er zielt auf die Gestaltung von Transparenz und Geschlossenheit, die Spannung von Innen- und Außenflächen, ein Durchblicken und Überwinden von Barrieren im wörtlichen und philosophischen Sinn. Es kommt auf die Perspektive an, wie man ein Objekt betrachtet, um es zu erfassen. Der Betrachter muss sich bewegen, um den richtigen Bezug zu bekommen und wie in den Arbeiten „Aus meinem archäologischen Tagebuch“ die Ordnungsprinzipien zu erkennen. 

Kleine Ausschnitte, die wie Türen oder Fenster wirken, genügen Joseph Stephan Wurmer, um ein glattes leicht gebogenen Holzstück in eine modern anmutende architektonische Form zu verwandeln und gleichzeitig den unterkühlten architektonischen Baustil unserer Zeit in seiner monumentalen Wucht zu hinterfragen. Pappelholzzylinder höhlt er aus und zersägt die Außenwand, dass biologische Prozesse assoziierbar werden und gleichsam ein „Lichter Raum“ meditativer Ruhe und Leichtigkeit entsteht oder er verwehrt den natürlichen Durchblick mit geometrisch konstruiertem „Keilholz“ symbolisch als Blockade biologischer und geistiger Prozesse. Aus Einschnitten in Holzkuben ragen kreisförmig zerfaserte Formen Ausdruck biologischen Wachstums, das sich letztendlich nicht einhausen lässt. Ein schwarz übermalter, halbkreisförmiger Holzblock wirkt wie vulkanisches Gestein und hinterfragt das Verhältnis von Realität und Illusion.

Jörg Bachhofer gestaltet durch lineare Strukturen. Mit Kohle, Graphit und Tinte zeichnet er plastische Flächen und Räume zwischen den Polaritäten von Leere und Dinglichkeit, Ruhe und Bewegung, Verbundenheit und Trennung.

Ausstellung Wurmer und Bachhofer in der Neuen Galerie Landshut präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de.

©Michaela Schabel

Seine Liniensysteme schweben auf dem Papier und fügen sich elegant, sehr ästhetisch zu menschlichen oder geometrischen Körpern. Parallele, subtil in sich verschlungene Liniensysteme verdichten sich zu rhythmischen Formen und die Kuben wiederum zu einem Lastenboot. Die synergetische Spannung zwischen diesen zwei- und dreidimensionalenn Werken macht den Reiz dieser Ausstellung aus. 

„Vom Lasten und vom Schweben“ ist noch bis 28. April zu sehen.