„Summer“, Peggy Berger, 2022©Peggy Berger, Foto: Michaela Schabel
Leticia Pecci pendelt zwischen ihren Heimatorten Florenz und Berlin. Im Sommer in der Toscana am Meer mit dem Boot an einsamen Stränden holt sie sich ihre Inspiration für ihre Landschaftsbilder. Ihr Blick auf menschenleeren Sand und Steine am Meer oder auf agrarische Strukturen im Hinterland wird zum Ausdruck purer Entspannung. Ihre Bilder glühen in den Farben des Südens, auch wenn sie nicht mehr mit Öl malt. Die Mischtechnik gibt ihr mehr Freiheit für verschiedene Drucktechniken wie mit Luftpolsterfolie oder Seidenpapier, wodurch Steine und Hügellandschaft plastisch strukturiert werden. Es sind keine realistischen Bilder. Leticia Pecci nennt sie „Traumlandschaften“, deren poetische Wirkung erlebbar ist.
„On the Rocks“, 2023, Leticia Pecci©Letizia Pecci, Foto: Michaela Schabel
Auch Peggy Bergers Landschaften weichen ab von einer naturalistischen Abbildung. Als ausgebildete Porzellanmalerin im Vorfeld ihres Studiums an der HfBK in Dresden weiß sie um die Kunst Reales phantasievoll, sehr plastisch, überaus präzise und in ungewöhnlich subtilen Farbfacetten zu beleben. Horizont, Wasser, dekoratives Laub und irrlichterndes Schilf schaffen den atmosphärischen Rahmen. Durch Spiegelungen verwandeln sich Bauten futuristisch, Strohballen in der Ferne wirken militärisch, surreal stehen Treppen mitten im Wasser symbolisch für das Auftauchen des Unbewussten, was durch die lasierend aufgetragenen Ölfarben in geheimnisvoller Transparenz zur Wirkung kommt. In dieser Ausstellung zeigt Peggy Berger auch viele kleinformatige Landschaften, auf Glas gemalte Vögel und ein Interieur.
„Time out“ findet sich auch in den Porträts von Dasha Minkina, wodurch die Galeristin Anke Plath die Motivpalette der Ausstellung erweitert. Im sowjetischen Sibirien geboren, mit 5 Jahren bereits in einer ukrainischen Kunstschule, 1990 nach Deutschland übergesiedelt spürt Dasha Minkina mit viel Empathie den Wesenszügen der Porträtierten nach, die durch Lichteffekte und erdige Farbtönungen eine emotionale Beziehung zum Betrachter aufbauen. Dasha Minkina zoomt die Gesichter ganz nah oder malt die Menschen in ungewöhnlichen Situationen, schlafend, auf dem Boden eingerollt oder auf dem Rücken liegend und Halt suchend. Diese Bilder berühren.
„Time out“ ist in der Landshuter Galerie Kunstwerk noch bis 3. Oktober zu sehen, mittwochs, freitags, samstags von 15 – 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung 0172 9398268.