©Dagmar Pachtner

Dagmar Pachtner ist nicht die einzige, die immer denselben Blick in gleicher Himmelsrichtung zur gleichen Zeit visuell festhielt, um über die subtilen Veränderungen das Gefühl für die Schönheit des Lebens nicht zu verlieren. Vom 16. Oktober 2019 bis zum 16. Oktober 2020 entstanden 365 Wolkenprints. Jeden Monat vergrößerte sie eines davon. Eine Auswahl zeigt sie jetzt in der Ausstellung „Sky, Clouds and Space“, doch nicht nur an der Wand, sondern als gekonnte Rauminstallation, wofür sie, schon wiederholt erlebt, ein besonderes Händen hat. 

Ein Clou ist das Wolkenbild auf den Boden projiziert, wie abgestürzt ein Hilferuf nach echter Authentizität, wie große Wäsche an schwebenden Platten aufgehängt vorgespiegelte Freiheit, die keine echte Freiheit ist, zumal die Wolken in Längsstrukturen und in ihrer subtil abgestuften Vergrauung wie digitalisiert wirken. Selbst die „Cloud“-Bilder in Kreide wirken grafisch linear weit entfernt von natürlichen Zirren- oder Haufenwolken,

In diesem Kontext versteht man ihre Schriftprints. „Order“, Demand“ „Desire“ in femininem Schriftdesign auf pastellfarbenem Hintergrund visualisieren unterschiedliche, aber immer geschönte Wahrnehmungsebenen, die sich in einer „Blitzlicht“-Installation wie in einem nervigen Wackelkontakt entlädt und die eigene Wahrnehmung attackierend kritisch zu hinterfragen scheint. In diesem Umfeld wirken die weiß lackierten Stahlarbeiten je nach Perspektive frontal wie sterile Fieberkurven, diagonal mit Schattenwirkungen durchaus wie gestylte Landschaften. 

Wie schön ist es doch einfach unter weiß-blauem Himmel uneingeschränkt spazieren gehen zu können. 

Die Ausstellung „Sky, Clouds and Space“ ist in der Neuen Galerie Landshut noch bis 12. Februar zu sehen, freitags bis sonntags von 15 – 18 Uhr, donnerstags von 18 – 20 Uhr.