Landshut – „Sens(e)uous Abstraction“ in der Galerie LAProjects

Ausstellung LAprojects präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de.

©Kinga Popiela, Foto: Michaela Schabel

Schon der Titel der Ausstellung, entstanden durch die Übersetzung aus dem Polnischen „sensualna“ (sinnlich) ins Englische „sensuous“, erweitert zu sense für Sinn zielt, wenn auch etwas verrätselt, auf die Ambivalenz zwischen intellektuellem Sehen und intuitivem Fühlen.  

Kinga Popiela entwickelt in ihren Bildern eine ungewöhnliche haptische Struktur. Sehr stark inspiriert von der japanischen Kunst malt sie statt mit Tusche mit Acryl Farbkompositionen, deren graphische Muster auch ohne Titel unterschiedlichste Sujets assoziieren lassen. Kinga Popiela geht immer von einer konkreten Form aus, die sie gruppiert, farblich nuanciert, wobei ihre Emotionalität und ihre Tagesstimmung eine sehr große Rolle spielen. Aus Faltungen, Kuben, Röhren, gefiederten Strukturen entwickelt sie eng aneinandergereiht energetische Kraftfelder, die wie Vexierbilder, den Blick ständig zwischen Tiefen und Höhen gleiten lassen. Canyons oder Berge? Fassade oder Interieur? Die Bilder oszillieren, scheinen sich mitunter fast zu bewegen, suggerieren Räumlichkeiten, Engelsflüge, Blütenmeere. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man möchte diese Bilder anfassen, die Reliefstrukturen fühlen, deren 3-Dimensionalität dennoch nur im Kopf stattfindet. Im Zyklus „Meaningless“ formiert sie in subtil ineinander übergehenden Rot- und Lilatönen fast figural anmutende Lebewesen, die auf weißem Hintergrund wie geheimnisvolle Fiktionen schweben. Dunkel düstere Reihungen architektonischer Moderne wandelt sie durch subtil differenzierte Lichteffekte in imaginäre Orte der Geborgenheit. Blau- und Rottöne ineinander verflochten wirken wie Gewebe. 

Malgorzata Szymankiewicz experimentiert mit Farbfeldern über Helligkeit und Dunkelheit, Schärfe und Unschärfe.

Ausstellung LAprojects präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de.

©Malgorzata Symakievicz, Foto: Michaela Schabel

Mit demselben Farbset malt sie in Acryl bis zu 18 formal gleiche oder geometrisch variierende Felder, die als Lichtbilder eine faszinierende Synergie entwickeln, den Betrachter von der Dunkelheit immer wieder in das Licht führen und dabei eine meditative Kraft entwickeln. Die Unschärfe der Farbübergänge signalisiert metaphorisch das Verschwinden des Realen und die Symbiose mit kosmischen Energien, die gerade durch die seriellen Reihungen immer wieder unterbrochen wird.

Zu sehen ist die Ausstellung „Sense-uous Abstraction“ in der Galerie LAProjects, Kirchgasse 239, donnerstags von 18 -21, freitags von 11-18 Uhr, samstags von 11-16 Uhr und telefonisch 0176 45662416 nach Vereinbarung bis zum 5. August zu sehen.