©Galerie Schenk.Modern
Für Doris Hahlweg ist „Farbe Berührung des Auges“. In jedem Bild findet sie neue Farbkonstellationen. Durch unregelmäßige Farbflächen in sehr subtilen Nuancierungen und durch kräftige lineare Strukturen dynamisiert und inszeniert sie ihre Farbexperimente. Dabei wählt sie nicht Leinwand als Untergrund, sondern Aluminiumplatten, die viel stärkere Präzision und Mut zur Farbe erfordern.
Da die Farben auf Metall nur sehr langsam trocknen, ist für Doris Hahlweg das Malen ein sehr langwieriger Prozess, bei dem Erfahrung und Zufall immer wieder neue Synergieeffekte ergeben. Sie trägt Farbe auf, schabt sie wieder ab, übermalt, zieht mit Farbtropfen Linien, verdichtet Farbe so intensiv, dass sie haptisch wirkt. Dabei dreht sie immer wieder das Bild, um ganz neuen Beziehungsgefügen und Spannungen nachzugeben. Sie selbst sieht ihr künstlerisches Schaffen fern rationaler Begründung und Illustrierung. Als Spiel mit dem Schönen will sie ihre Arbeiten verstanden wissen.
©Michaela Schabel
Dass diese Bilder jetzt in Landshut vor historischem Mauerwerk zu bewundern sind, ist Jennifer und Daniel Schenk zu danken. Sie entdeckten in dem gigantischen Raum, der bis unter den Giebel reicht, das Potential für ihre neue Galerie Schenk.Modern. Durch ein effektvolles Beleuchtungssystem kommen die Farben nicht nur auf weißer Wand, sondern die großen Formate auch vor dem Backsteinhintergrund bestens zur Wirkung. Der Raum steigert die Spannung der Bilder, die Bilder die Atmosphäre des Raumes.
Das ist für Landshuter Verhältnisse schon eine große Nummer und beweist einmal mehr, was private Initiative bewirken kann. Wo bislang Figuren der Landshuter Hochzeit lange Zeit unverändert immer dieselbe Szenerie bildeten, ist jetzt auf einen regen Galeriebetrieb zu hoffen, der gute Kunst ins Bewusstsein rückt.
©Galerie Schenk Modern
Doris Hahlweg wurde in São Paulo, Brasilien geboren. Sie lebt und arbeitet in München, wo sie von 1978-86 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Rudi Tröger und Prof. Hans Ladner studierte.
Die Ausstellung „Schenken Sie mir ein Auge“ ist bis 31. Juli in der Galerie Schenk.Modern in der Heiliggeist-Stadel-Passage, Ländgasse 9 zu sehen. Zur Ausstellung gibt es eine sehr farbprächtige Broschüre.
