Landshut – „Sammlerauge – Das Subjektive zum Prinzip gemacht“ im Fritz-Koenig-Musuem

Ausstellung Fritz Koenig präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Skulptur aus Griechenland, Privatsammlung, „Kleiner steigender Reiter“, Fritz Koenig©Michaela Schabel

Nur in den Kleinskulpturen gelingt es die Aura unterschiedlicher Objekte und die subjektive Individualität verschiedener künstlerischer Handschriften synergetisch zu einem Betrachtungserlebnis zu steigern. Doch Fritz Koenig ist in erster Linie wegen seiner Großskulpturen ein international renommierter Künstler geworden.

Es grenzt schon an Beleidigung im Spannungsfeld großformatiger, sehr farbintensiver Bilder von Rupprecht Geiger, Gotthard Graubner, Pierre Soulages Fritz Koenigs „Klagewand“ auf den Boden zu platzieren, als wäre sie versehentlich nicht weggeräumt worden. So positioniert, fehlt dem Betrachter jeglicher Zugang zum Werk auf Augenhöhe, es sei denn er setzt sich auf den Boden. Der Raum mit Fritz Koenigs großem und kleinem Epitaph hintereinander positioniert, das „Vergitterte Paar“ daneben gestellt kombiniert mit zwei völlig unnötigen Beistelltischen wirkt wie eine Abstellkammer, ohne dass die Werke eine atmosphärische Spannung aufbauen können. 

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©Michaela Schabel

Dass Gegenüberstellungen auf Augenhöhe durchaus möglich sind, beweist das Nebeneinander von Wasa Marjanovs „Der ewig kreisende Derwisch“ und Fritz Koenigs „Quadriga“. Dass dazu noch eine indische Gottheit präsentiert wird, erfolgte wohl eher wegen des quantitativen Angebots als aus künstlerischen Erwägungen.

Besser man spaziert durch den Prantlgarten vor dem Museum. Hier kann man in natürlicher Harmonie die energetische Kraft von Fritz Koenigs Skulpturen in immer neuen Perspektiven und Relationen zur Stadt erleben.

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Fritz Koenig@Michaela Schabel

Oder man besucht die informative Wanderausstellung „Fritz Koenig. Ganz nah“ in der Sparkasse am Bischof-Sailer-Platz, womit der Freundeskreis Fritz Koenig e.V. auf die gleichnamige Broschüre aufmerksam macht, in der über 55 Werke mit Kurzinformationen und Lageplänen in der Stadt und in der Umgebung abgebildet sind. Die Ausstellung besteht zwar „nur“ aus einem zwei Meter hohen Leparello, aber mit wunderbaren Fotografien, in denen Fritz Koenigs Bedeutung als Bildhauer beeindruckend gewürdigt wird und genauso respektvoll und atmosphärisch präsentieren Martin Scharrer und Thomas Pleier dieses sehr sorgfältig und übersichtlich recherchierte Werkverzeichnis im regionalen Raum.