©Michaela Schabel
„Ich male immer schon“, lächelt Brigitte Yoshiko Pruchnow, aber professionell erst seit 2012 nach einem Studium der Sinologie und an der Filmhochschule. „Eigentlich wollte ich nach Hollywood“. Ihr Weg führte sie dagegen zur Malerei, in die allerdings all ihr Wissen einfließt. „Was brauche ich, um eine bestimmte Wahrnehmung zu erzielen.“ Ganz rational geht sie an ihre Motive heran. Das Ergebnis ist handwerklich, emotional berührend. Dabei schwingt ihr japanisches Erbe mit. Sie möchte die Sinne des Betrachters sensibilisieren, damit er über das Bild hinaus die Personen, die Dinge durch die Wirkung und atmosphärische Stimmung spezieller Details, intensiviert durch Licht und Schatten, besser erspürt.
Die Bandbreite der Motive ist groß. Das wichtigste Thema sind Porträts, zunehmend auch nach Fotos, weil sie neue Inspirationen bringen. Brigitte Yoshiko Pruchnow wählt ungewöhnliche Perpektiven. Die Nackenansicht hat es ihr angetan. Die Haare zum Knoten geflochten oder hoch rasiert ergeben sich ästhetische Blickwinkel mit Neugier auf das Gesicht.
©Michaela Schabel
Das Muster der Strickjacke verstärkt die Energie, die der Rücken der dargestellten Frau, ausstrahlt. Der Blick auf die Schuhe inspiriert sich über den ganzen Menschen Gedanken zu machen. Die Stilleben mit Essen suggerieren Geschmack und Düfte, Interieurs die wohltuende Absenz alltäglicher Ablenkungen und die Reduktion auf die Poesie von Innenwelten, die sich nach außen öffnen.
©Michaela Schabel
Eine weitere Besonderheit von Brigitte Yoshiko Pruchnow ist die Kombination von Malerei und Textilien. Teilweise malt sie direkt auf Jeansstoff und macht damit das Ambiente der jungen Frau noch mehr sichtbar. Kleine Stickembleme erinnern an die Bedeutung von Markenklamotten.
Mit jedem Bild erzählt Brigitte Yoshiko Pruchnow eine Geschichte, die man kennt, die man durch ihre Bilder noch viel intensiver und differenzierter erspüren kann. Wie ein Filmstil dringt man in eine neue Welt ein, um sie auszuloten.
Dazu passen die großformatigen vagen Bildimpressionen von Anke Wohlfahrt, deren neue Bilder Galeristin Anke Plath immer sehr gekonnt arrangiert, um Ausstellungen durch maltechnische Kontraste zu akzentuieren und die Künstlerin dem Betrachter immer wieder ins Bewusstsein zu bringen.
©Michaela Schabel
Die Ausstellung „Perception“ ist im Landshuter Kunstwerk noch bis 3. Oktober zu sehen.