"Kultur macht glücklich"


Landshut – „Masken – Das künstliche Gesicht?“ im Koenig-Museum

Veröffentlicht am:

von

Landshut – „Masken – Das künstliche Gesicht?“ im Koenig-Museum

 Fotografie von Angèle Etoundi Essamba und Luluwa Holzmaske aus dem Kongo, Koenig-Sammlung ©Michaela Schabel

Der Kontrast zwischen Koenigs gesammelten Masken aus Burkina Faso, Elfenbeinküste, D.R. Kongo, Kamerun, Guinea-Bissau und den modernen Arbeiten zeigt wie stark die afrikanische Tradition zeitgenössische KünstlerInnen beeinflusst. En bloc präsentiert, immer wieder mit Blickachsen zu den faszinierenden, teilweise sehr wuchtigen Masken aus Koenigs Sammlung, entsteht ein facettenreiches Afrikabild von einst und heute.

Ausstellung "Masken-Das künstliche Gesicht" im Koenig-Museum Landshut präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Am spannendsten von den modernen Arbeiten sind zweifelsohne die Fotografien von Angèle Etoundi Essamba (*1962 Kamerun). Ihre Arbeiten zeigen erhabene Frauen, expressiv und gelassen wie die Masken, die sie tragen oder vor denen sie stehen, deren Kulturerbe in den Frauen weiterlebt, wobei die kraftvolle Aura Afrikas spürbar wird. 

Durch die intensiven Farben ziehen die Arbeiten des österreichischen Künstlers Wolfgang Flatz (*1952 Österreich) die Blicke auf sich. In den Serien „Faces“ und „Masken“ arbeitet er die Schnittstellen von Malerei, Fotografie und digitaler Transformation heraus. Traditionelle Masken auf kostbare Damaststoffe drapiert, in expressiven Farben vor monochromem Hintergrund digital bearbeitet beginnen die Farben Afrikas zu leuchten. 

Ausstellung "Masken-Das künstliche Gesicht" im Koenig-Museum Landshut präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Masken“, Flatz©Michaela Schabel

Antoinette von Saurma (*1960 Namibia, München) sehr geprägt von ihrer Kindheit auf einer Farm in der ehemaligen deutschen Kolonie, spürt in ihren Tintearbeiten auf selbst gemachtem Chinapapier der spirituellen Kraft afrikanischer Masken mit ihren Bezügen zu den Lebewesen nach, intensiviert durch Koenigs Großmasken.

Mit „Benzinkanister-Masken“ hinterfragt Romuald Hazoumè (*1962, Benin), was aus Afrika geworden ist. Seine Collagen aus Felgenteilen, Draht und Küchenutensilien offerieren bedingt durch den Kontext die kulturelle Degeneration der Masken.

Ausstellung "Masken-Das künstliche Gesicht" im Koenig-Museum Landshut präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Rote“ (1997), Romuald Hazoumè©Michaela Schabel

Bei Nana Dix’ (*1962 München) übermalten Magazinseiten und Birgit Jürgenssens (1949-2003 Wien) Körperprojektionen provozieren Masken über die darunter liegenden Rollenklischees und -erwartungen zu reflektieren. 

Über Fotografien von Hubertus Hierl bei der Eröffnung von Koenigs großer Afrikaausstellung und Dagmar Dameks Film „Fritz Koenig und seine Welt“ (BR 1974) wird Fritz Koenig selbst präsent, womit diese Ausstellung nicht nur zur Hommage des Sammlers, sondern auch des Künstlers avanciert. 

Die Ausstellung „Masken – Das künstliche Gesicht?“ ist noch bis 21.02.2023 im Landshuter Koenig-Museum zu sehen.