©Michaela Schabel
Gleich am Eingang empfängt den Besucher der heilige Andreas (1530/40), der bislang noch nie in einer Ausstellung zu sehen war. Alte Bekannte sind für Museumsbesucher inzwischen Christian Jorhans Großskulpturen der heiligen Evangelisten, die effektvoll auf den Stufen zum Alter positioniert sind. In Nischen und Glasvitrinen können große und kleine Ausstellungsstücke vom lebensgroßen Palmesel bis zu den filigranen Schmuckstücken (Hugo Högner) ihre Aura entfalten. Eingezogene Wände ermöglichen eine schlichte und doch wirkungsvolle Präsentation unterschiedlicher Gemälde.
Gleichzeitig werden an einzelnen Schenkungen die Merkmale der großen Kulturepochen Gotik, Barock und Rokoko dargestellt, wodurch die Ausstellung über Landshuts Lokalkolorit hinaus eine künstlerische Einordnung erreicht.
„Das gute und das schlechte Leben“ (1620/30) ©Michaela Schabel
Im Historismus zeigt der Informationstext die Re-Gotisierung von St. Martin und St. Jodok. Diesbezüglich hat der „Trausnitzpokal“ der Goldschmiedefamilie Rieger „Bekenntnischarakter“. Bereits 1903 wurde durch die Landshuter Hochzeit die mittelalterliche Ritterwelt zu einem wichtigen Kulturgut Landshuts.
In den beiden Nebenräumen finden sich bunt gewürfelt allerlei Alltäglichkeiten, aus dem 20. Jahrhundert. Zwischen Kinderspielzeug, Dultplakaten und Kleidungsstücken rücken Bernhard Kühleweins Landschaftsbilder und Franz Högners Zeichnungen vom zerstörten Landshuter Bahnhof, einem Gemälde der Landshuter und Fotografien die Landshuter Geschichte im 20. Jahrhundert zwischen Naturschönheit, städtischer Zerstörung und Traditionsbewusstsein in den Mittelpunkt.
Die Ausstellung „Für Landshut!“ ist in der Heiliggeistkirche bis zum 23. Januar 2023 zu sehen.