Landshut – „Collecting Dreams“ – Collagen, skulpturale Installationen und Videos von Anne Wodtcke im Kunstverein

Ausstellung Anne Wodtcke "Collecting Dreams" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Anne Wodtcke

Wodtckes Collagen, aus Zeitschriften entnommene Bilder auf weißem Untergrund über den Rand hinaus mit bunten Linien strukturiert geklebt, linear wirken in der heutigen Kunstlandschaft genauso wenig innovativ wie die abstrakten, multispektivischen Videocollagen, die nicht linear eine Geschichte erzählen, sondern modulartig, gefilmt impulsiv mit dem Handy oder als Found Footage recherchiert, unterschiedlichste Narrative individueller und kollektiver Energien verbinden, wobei Traum und Wirklichkeit, Erinnerungen und Wünsche sich überlagern, gegenseitig verändern und als Loopings sich wiederholender Auflösungsstrukturen an die Nichtigkeit menschlicher Existenz denken lassen.

Normalansichten, gewohnte Positionen hinterfragt Anne Wodtcke à la Baselitz über Kopf, kreiert dabei auch sehr melancholische Stimmungen mit verwehten Blättern oder beispielsweise mit „red shoes“ sinnenfreudig parodistische Assoziationen. 

Ausstellung Anne Wodtcke "Collecting Dreams" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Anne Wodtcke

Nichts ist in Zeiten der Pandemie normal. Ein Mensch versucht sich gebückt auf allen Vieren auf den Beinen eines um 90 Grad zur Erde umgedrehten Hockers gegen jegliche Gesetze der Schwerkraft balancierend fortzubewegen. So sehr er sich angestrengt, es will ihm nicht gelingen. Mit solchen Videos findet Anne Wodtcke gelungene Metaphern für „Collecting Dreams“, die stocken, sich einfach nicht realisieren lassen. 

Anne Wodtcke wurde in Berlin geboren, studierte in München Kunst, Pädagogik, Psychologie und Soziologie, unternahm extensive Reisen nach Asien, Zentralamerika und Afrika, wo sie ein Jahr als Journalistin arbeitete. Seit 2000 ist sie freischaffende Künstlerin. Anne Wodtcke lebt und arbeitet in München und Berlin. 2005 präsentierte sie im Landshuter Kunstverein unter dem Titel „Skulptur.sein“ ihre gleichnamige skulpturale Performance, die in „Collecting Dreams“ im Kontext der Pandemie neue Dimensionen eröffnet.

Die Ausstellung „Collecting Dreams“ ist in der Galerie des Kunstvereins Landshut, Herrngasse 375 noch bis 13. März zu sehen.