Hamburg – „The Sun Above All“ – Arbeiten Stella Meris in der Galerie Melbye-Konan

Ausstellung Stella Meris in der Hamburger Galerie Melbye Konan präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Galerie Melbye-Konan

Stella Meris‘ künstlerisches Schaffen umkreist die Frage, wie diese sakralen Räume aussehen und kollektiv aktiviert werden könnten, weshalb sie mit KünstlerInnen verschiedener Disziplinen zusammenarbeitet. In diesem Kontext werden großformatige Gemälde zum Bühnenbild für immersive Performances und öffentliche Veranstaltungen, wobei die Reflexion performativer Rituale die Basis für neue Gestaltungsansätze bildet. Auf der Suche nach einem undogmatischen Zugang zur Spiritualität sind Stella Meris die Wechselwirkungen von körperlicher Intuition und kognitiver Arbeit sehr wichtig, allem voran die eigene Körperwahrnehmung, die sie durch meditative Praktiken, Konzentrationsübungen und bewusstseinserweiternde Bewegungen intensiviert. Dieses körperliche Erleben im Raum überträgt sie beim Malen auf Papier und Textil und wirkt über ihre Bühnenbilder in kollektiven Performances und Installationen weiter.

Ausstellung Stella Meris in der Hamburger Galerie Melbye Konan präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Galerie Melbye-Konan

Eine ganz wichtige Rolle spielen dabei die Farben. Die Palette ist nicht nur sehr groß, sondern auch aus unterschiedlichsten Materialien vom Neonspray über Acrylfarben und Ölkreide bis zu Buntstiften. Stella Meris verzichtet auf klassisch räumliche Malperspektiven, baut sie stattdessen durch übereinander geschichtete Formen auf, wodurch sie einen kindlich-komplexen, sehr spontan wirkenden Malstil entwickelt. Mit lebensgroßen figurativen Elementen schafft sie für die Betrachter ein Gegenüber auf Augenhöhe. Tiere, Menschen, architektonische Formen, die an sakrale Gebäude erinnern, verschränkt sie ineinander und zuweilen reduziert sie sie bis ins Abstrakte. Umso mehr stechen ihre wiederkehrenden Motive, Gesichter, Augen mit großen Pupillen und Tränen, Treppen und Häuser hervor. Farbflächen und -muster schaffen emotionale Spannungsfelder. Das Auge des Betrachters sucht nach den narrativen Linien, entdeckt dabei wie in einem abstrahierten Bilderbuch die Freude am Enträtseln und Kombinieren. Stella Meris Kunst kommt an. Schon bei der Ausstellungseröffnung wurden alle Werke verkauft.

Stella Meris (*1990) ist eine Malerin und Medienkünstlerin aus Basel, Schweiz. Sie studierte an der Universität der Künste Berlin und an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem. 2019 graduierte sie als Meisterschülerin bei Prof. Valérie Favre. In Einzel- und Gruppenausstellungen zeigt Stella Meris ihre Werke, Performances und Videos in Deutschland, der Schweiz und international. Sie gewann den ersten Preis des Milan Mobile Film Festival (2018), den Förderpreis der Maurer-Billeter- Stiftung (2020), ist Stipendiatin der Hans und Charlotte Krull Stiftung (2022). In diesem Jahr erhielt sie ein Atelierstipendium der Deutschen Bank und wurde als Teil des Kollektives „somebody*ies“ zusammen mit Anna Byskov, Christina Krys Huber, Hannah Kindler und Nika Timashkova für die Biennale für Freiburg 2023 ausgewählt. 

Die Ausstellung „The Sun Above All“ ist noch bis 9. September in der Galerie Melbye-Konan zu sehen.