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Berlin – „Metamorphosis“ – Heinz Hajek-Halkes Fotomontagen in ihrer Wirkung auf junge KünstlerInnen in der Galerie Chaussee 36

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Berlin – „Metamorphosis“ – Heinz Hajek-Halkes Fotomontagen in ihrer Wirkung auf junge KünstlerInnen in der Galerie Chaussee 36

Relief-Foto, 1932 (Ausschnitt, Heinz Hajek-Halke)©Heinz Hajek-Halkes

100 Jahre wäre der Berliner Fotograf Heinz Hajek-Halke dieses Jahr geworden. Die Gruppenausstellung „Metamorphosis“ in der Berliner Galerie Chaussee 36 entdeckt…

sein Frühwerk neu und vergleicht titeladäquat die Quintessenz seiner innovativen Fotografien mit einigen künstlerischen Handschriften unserer Zeit. 

Hajek-Halke gilt als ein wichtiger Fotokünstler des 20. Jahrhunderts. Schon der Beginn seines Schaffens war sehr experimentell, worüber man sich in einem zweiten Ausstellungsraum überzeugen kann. Zwischen 1925 und 1935 spezialisierte er sich auf Fotomontage, die er in den Zeitschriften und als Anzeigen publizierte. Eine Auswahl von Vintageausdrucken zeigt, wie originell und unterhaltsam Hajek-Halkes Fotografien auch heute noch wirken. Er war einer der gefragtesten „Trickfotografen“ im Berlin der Weimarer Republik. Seine Lieblingsmotive, Porträts und weiblichen Akte, verblüffen immer noch. Nackte Frauenkörper wirken wie antike Skulpturen. Im Sonnenhut einer Frau entdeckt man ihre Urlaubserinnerungen bzw. Urlaubswünsche mit leicht ironischem Unterton. Gesichter und abgeschnittene Körperteile verlieren mit Straßenszenen, Hausfassaden, Kabarettmomenten oder grafischen Mustern collagiert ihre Identität und spiegeln die zunehmende Bedeutungslosigkeit des Individuums im urbanen Umfeld. 

Diese Metamorphosen inspirierten spätere KünstlerInnen bis in die heutige Gegenwart, verstärkt durch digitale Bearbeitungsmöglichkeiten wie Fotomontagen, Retuschen und automatisches Bildgenerieren durch KI.

Ausstellung Metamorphosis in der Berliner Galerie Chaussee 36 präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Part 5“, 2013, Eva Stenram@Eva Stenram

In diesem Kontext erscheinen im großen Ausstellungsraum heutige Metamorphosen wie die Weiterführung von Hajek-Halkes Werk. Die Arbeiten reichen von Collagen aus Zeitschriftenbildern und Vintage-Fotografien (Matthieu Bourel, Miriam Tölke und K Young) über digitale Montagen (Mayumi Hosokura, Eva Stenram) bis hin zu Mixed-Media Montagen (Rebecca Fontaine-Wolf und Noé Sendas). Sie visualisieren die Fragen nach Identität, des Geschlechts und die gesellschaftlichen Bewertungen unserer Wahrnehmung, wobei die Assemblagen Miriam Tölkes, Noé Sendas und Eva Stenrams durch ihre poetische, zuweilen surreale Aura verzaubern und sich nachhaltig im Gedächtnis einprägen. 

Die Ausstellung „Metamorphosis“ ist in der Galerie Chaussee 36 bis 3. Mai zu sehen.

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