Berlin – „Maybe“ – Fotografien von Peter Welz in der Galerie Crone

Ausstellung "Maybe" von Peter Welz präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Peter Welz

Weiß schimmert die Galeriewand durch die Bilder. Dieses Weiß der Mauer verbindet die Gegenwart mit dem historischen Kontext der Fotografien. Die wiederum greifen auf zwei legendäre Künstler zurück, auf Andy Warhol und AA Bronson. 

In den 60er Jahren filmte Andy Warhol in seiner New Yorker Factory drei Minuten lang schweigend sitzende Personen. Einen Ausstellungskatalog, der 2004 im Rahmen „Andy Warhol: Motion Pictures“ in Berlin entstand, durchbohrte Peter Weiß. Die mehr oder weniger zufälligen Leerstellen rücken nun die Leere als Präsenz von Abwesenheit in den Vordergrund und werden noch stärker intensiviert, indem er einzelne Blätter auf eine schwarz grundierte Leinwand aufkaschierte. Durch monochrome Pinselspuren entstehen gleichzeitig Bezüge zur Malerei, wodurch diese Arbeitstechnik das Spannungsverhältnis von Filmaufnahme und Malerei, von Vergänglichkeit und Unveränderlichkeit offeriert und metaphorisiert.

Andere Arbeiten zeigen AA Bronson, als Mitbegründer des Künstlertrios General Idea ein kanadischer Künstler mit Kultcharakter.

Ausstellung "Maybe" von Peter Welz präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Peter Welz

Peter Welz fixiert die Kamera nicht auf AA Bronson in der Art von Warhols Screen Tests, sondern umkreist AA Bronson mit zwei Kameras, nicht zuletzt weil Peter Welz, als ausgebildeter Bildhauer, immer der Mensch im Raum interessiert. Aus den Filmstills von AA Bronson reproduzierte Peter Welz Fotografien, die er ebenfalls durchbohrte und übereinander legte. Dabei entstanden Fragmentierungen, Spiegelungen, Multiplizierungen. Die kreisrunden Löcher erscheinen wie die Linsen einer Kamera mit psychoanalytischer Leuchtkraft und der Prägnanz von Einschusslöchern. Was zum Vorschein kommt, ist meditatives Weiß, zuweilen mit Schattenwirkung.

Zum ersten Mal sind diese Studien von Peter Welz zu sehen. Sie gehören zu einer großen Ausstellungsserie, an der er seit einigen Jahren mit Ziel arbeitet, um Persönlichkeiten der Film- und Kunstgeschichte durch eine neue Form des Porträts zu würdigen und gleichzeitig Film und Fotografie, Malerei und Skulptur, Tanz und Performance zu verbinden. 

Die Ausstellung „Maybe“ ist in der Berliner Galerie Crone, Fasanenstraße 29, noch bis zum 23. Dezember zu sehen.