©Ashkan Sahihi
1963 wurde Ashkan Sahihi im Iran geboren. Er wuchs in Teheran auf. Sein Vater erkannte frühzeitig die Anzeichen der bevorstehenden revolutionären Wende und emigrierte mit seiner Familie nach Frankfurt. Ashkan Sahihi zog es weiter nach New York, damals Sehnsuchtsort für viele Künstler, wo er von 1987 bis 2014 lebte und arbeitete. Er lernte viele berühmte Persönlichkeiten kennen, fotografierte sie. Über die kommerziellen Aufträge entwickelte er einen facettenreichen Stil und wurde durch Ausstellungen im MoMA, in der Andrea Rosen Gallery, in Arles, Rom und Berlin international bekannt. Jedes Porträt ist einzigartig, bringt eine ganz individuelle Note zum Ausdruck. Die Inszenierungen sind perfekt von großer narrativer Dichte, die sich allerdings nur dem Betrachter erschließen, der diese „Stars“ der „New York Years“ kennt.
©Ashkan Sahihi
Von den vielen Fotografien wählte McLaughlin 40 aus, jeweils 12 Porträts auf zwei Wänden, Schwarz-Weiß- und Farbfotografien im Verhältnis 5 zu 7 bzw. umgekehrt, die anderen Arbeiten in petto. Die großzügige Hängung ist perfekt, lässt jedem Bild die Aura, setzt markante Akzente, ohne Konkurrenzen entstehen zu lassen. Gleichzeitig wird über die Porträts dieser kreativen Koryphäen deutlich, wie sehr diese Persönlichkeiten die Kultur des Westens prägten und weiterentwickelten.
Edward Said, der mit Daniel Barenboim und Bernd Kaufmann das West-Eastern Divan Orchestra gründete sitzt vor einem wuchtigen Schreibtisch, die Hände weit weggestreckt wie ein Dirigent, der alle Kontraste mit ergriffener Miene zu vereinen sucht. Durch das Fenster sichtbar verweist eine antike Säule auf die Wiege unserer Kultur.
©Ashkan Sahihi
Rap-Ikone RZA in schräger Pose vor dem Sozialbau, in dem er früher lebte, schaut misstrauisch, traurig und angriffslustig zugleich. Irvine Welsh posiert humorvoll wie der Hund auf dem Cover seines berühmten Romans „Trainspotting“.
©Ashkan Sahihi
Woody Allen porträtiert Ashkan Sahihi mit seinem typisch tollpatschigen Blick ganz chaotisch im schmuddelig plüschigen TV-Wagen, doch offen für künftige Entwicklungen, bereits 1988 mit einem der allerersten Handys und einem Take-Away-Coffee.
Cindy Sherman, in der Vielfalt ihrer selbst gewählten Rollen oft allein durch ihre Augen identifizierbar, zeigt mit geschlossenen Augen einen ganz neuen, sehr entspannten Gesichtsausdruck. Humorvoll oder ernst, immer sehr subtil leuchten in den 24 Porträts wichtige Aspekte unserer Kultur auf.
Die Ausstellung „Ashkan Sahihi – The New York Years“ ist noch bis 21. November in der Galerie McLaughlin, in der Linienstraße 32 zu sehen.