©Friedrich Saller
Wie immer liegt die Organisation in den Händen von Egon Thum, Organisator und Vorsitzender der Bayerischen Waldvereinssektion Zwiesel e.V. und Annemarie Pletl, der künstlerischen Leiterin. Sie selbst ist Malerin. Ihr Vogelbild „Nesthocker“ bringt die Ausstellung auf den Punkt, gemütlich im Nest und doch flügge die Welt zu entdecken.
©Michaela Schabel
Für die Besucher gibt es viel zu entdecken, vor allem viele Landschaften in allen Variationen und unterschiedlichsten Jahreszeiten, gezeichnet, gemalt, naturalistisch, geologisch, mystifiziert oder abstrahiert. Ben Schasfoort überrascht durch fotorealistische Felsformationen aus der Bretagne in Öl.
©Michaela Schabel
Man erkennt sofort die stilisierten Landschaften in matten erdigen Farbtönen von Herbert Muckenschnabl oder die magisch nachtblauen Waldhäuser-Bilder Hajo Blachs, die zwischen Natur- und Kulturräumen oszillieren. Phantastische Welten in Öl sind zu bewundern, darunter Michael Gerstls preisgekröntes Bild „Barock trifft Moderne“. In dieser Opulenz fallen gerade die reduzierten Bilder auf, wie das minimalistische Linienspiel in den Holzschnitten Konrad Schmids.
©Michaela Schab
Skulpturen in unterschiedlichen Formaten und aus verschiedenen Materialien ziehen die Blicke auf sich.
Durch die Sonderausstellung der Glasfachschule Zwiesel nimmt Glas einen relativ großen Raum ein. Neun Schülerinnen und vier Schüler wurden für ihre Kreationen zum Thema „Hotspot Natur – die Kostbarkeit der Natur als Inspirationsquelle“ ausgezeichnet bzw. belobigt. Es sind durchwegs sehr filigrane Arbeiten.
Glasskulptur Lisa Preußner©Michaela Schabel
Die Altmeister der Glaskunst bevorzugen dagegen kompakte Formen und Techniken. Rainer Metzgers und Hans Wudys Vasen begeistern durch Farbintensität und haptische Ästhetik.
Die Sonderausstellung zu Ehren des Chiemgauer Künstlers Franz Heigl, vom Sohn zusammengestellt, trägt eine andere Handschrift und deutet damit auf Heigls ursprüngliche Ausbildung als Plakat-Maler und Werbegestalter hin. Wie in einem Kaufhaus sind die Bilder übereinandergeschichtet, bunt gemischt. Bilder in Kontrastfarben drängen sich plakativ vor. Stilistisch typischer für Heigl sind aber die Stillleben und wie collagiert wirkenden Landschaften in harmonisch abgestimmten Naturfarben.
©Michaela Schabel
Sie vermitteln sommerlich mediterrane Stimmungen und die Leichtigkeit südlichen Lebensstils. 2007 wurde Heigl die Kultur-Medaille der Städte Traunreut und Regen verliehen. Bis 2011 betrieb er im Chiemgau eine Galerie mit zahlreichen regionalen und überregionalen Ausstellungen.
Die „Buntspecht“-Ausstellung ist natürlich auch während der „Zwieseler Glasnacht“ am 14. August, geöffnet, wenn Kunst, Musik und kulinarische Genüsse fusionieren, ansonsten täglich von 11 – 17 Uhr bis 28. August in der Mittelschule.