©Michaela Schabel
Noch heute fallen die Meinungen und Bewertungen zwischen „Symbol des DDR-Unrechtsstaates“ und „Auslöschung der Geschichte und Entwertung ostdeutscher Lebensleistung“ sehr konträr aus. Für die einen war der Palast der Republik „unser Leben“, für andere der „Inbegriff all dessen, was man ablehnte“. Die Sonderausstellung „Hin und weg“ will gerade in der Darstellung dieser Widersprüche ein Nachdenken über Erinnerungen und gesellschaftliche Entwicklungen auf verschiedenen Perspektiven provozieren.
Volkskammer im Palast der Republik©Stiftung Humboldt Forum
Großflächige Kupferverkleidungen des ehemaligen Palastes der Republik, originale Türportale, Trennungslinien am Boden und Videoinstallationen vermitteln schon im Entree die großzügigen Dimensionen von einst, die anvisierten Bruchstellen und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Reflexionsebenen. Die vielfältigen Exponate, etwa 300 auf 1300 qm, beleuchten Vergangenheit und Gegenwart dieses Prestigebaus, darunter historische Dokumente, Baumodelle, Baufragmente, u. a. Teile der Gläsernen Blume, Fotografien, Gemälde, Alltagsgegenstände, persönliche Erinnerungsstücke, Stellungnahmen in Form von Hördokumenten von Zeitzeugen und KünstlerInnen. Ein Großteil der Exponate stammt aus privaten Sammlungen und ist zum ersten Mal öffentlich zu sehen.
Der Stiftung des Humboldts Forum ist es ein großes Anliegen die symbolische Bedeutung des Palastes der Republik in die Gegenwart zu transponieren, über Erinnerungen von Zeitzeugen Impulse zu setzen, um sich wieder mit der deutsch-deutschen Geschichte auseinanderzusetzen, weshalb BesucherInnen über Fragestellungen und Infotafeln durch die Ausstellung gelenkt werden. „Was zeichnete den Palast aus? Was spielte sich im Palast ab? War der Palast ein Ort der Demokratie? Warum wurde der Palast abgerissen? Wo ist der Palast geblieben? Die Diskussion, die sich aus dieser Betrachtung ergibt, steht im Vordergrund.
„Hin und weg. Der Palast der Republik“ vermittelt ein vertieftes Verständnis deutscher Zeitgeschichte. Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Mai 2025 zu sehen. Zur Ausstellung erschien eine umfangreiche Publikation.