"Kultur macht glücklich"


Triest – Baden direkt auf der Promenade

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Triest – Baden direkt auf der Promenade

©Michaela Schabel

Man fährt hin, zieht sich schnell direkt auf der schön gepflasterten Promenade oder in einem der kleinen Parks entlang der Promenade aus und schwimmt beliebig lang im türkisblauen Meer, duscht mit Süßwasser, fertig.

Triest, Baden auf der Promenade, präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Dableiben, relaxen, lesen oder Karten spielen, essen und trinken, alles ist möglich. Die Gelassenheit der Triester und ungewöhnliche Sauberkeit überraschen. Eigens angelegte Betonterrassen verbreitern teilweise die Liegemöglichkeiten, ansonsten kann man sich, wohin man will platzieren, auf die Klippen, direkt auf die Promenade, unter den Schatten der Bäume, am Rande der zahlreichen Springbrunnen.

Ottfried Fischer »Heimat ist dort, wo dir die Todesanzeigen etwas sagen.« 2007 gab Ottfried Fischer bekannt, dass er an Parkinson leidet. Lange im Rollstuhl kann er inzwischen die 120 Stufen zu der sanierten Wohnung seiner Großeltern in Passau, die er barrierefrei sanieren ließe, wieder hinaufgehen. Jetzt erschien seine neues Buch „Heimat ist dort, wo dir die Todesanzeigen etwas sagen“, an dem er …. Jahre schrieb. Ottfried Fischer lässt seine niederbayerisch oberbayerische Vergangenheit noch einmal Revue passieren. Wortgewaltig, in langen Schachtelsätzen, kabarettistisch überhöht erzählt er die 200 Seiten aus seinem Leben, um den „niederbayrische Dauerselchzustand“ der „schwarz geräucherten Seelen“ nochmals auszuloten. Er lästert ab über Gott und die Welt, von Sokrates bis zur Kirche. Aber man kennt imgrunde die Geschichten voll von bayerischer Urigkeit und urbayrischen Klischees, in denen natürlich jede Menge Realität steckt. Er beginnt im „Wald“ mit einer detaillierten Lagebschreibung seines heimatlichen Einsiedlerhofes Ornatsöd bei Passau, überzogen von der Patina des Bayerischen Waldes dahinter, auf granitenem Untergrund, der sich auf den Schädel auswirkt, mit Blick ins österreichische Mühlviertel und erzählt von den Typen aus Granit im „bayrisch Kongo“ und der Kneipeknigge. Wer nicht pariert wird „aufgekranzelt“, was so viel heißt wie zusammengefaltet, denn den Nichtbayern will Ottfried Fischer den inhaltlichen Zugriff zumindest ermöglichen. Ottfried Fischer will hinaus aus der provinziellen Enge der Kleinbauern und „imperialistischen Großbauern“ auf die „Bretter“ der Welt, um sie kabarettistisch zu weiten und in fragwürdigen Fernsehsendungen seinen eigenen Stellenwert zu erkennen. Zwischen Erinnerung, Gegenwart im Rollstuhl und Wachträumen eines Lebens ohne Rollstuhl wird »Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist!« zur Devise seines durch Krankheit stark eingetrübten Alterungsprozesses. Selbstironisch dekliniert er die Bedeutungslosigkeit der eigenen Kabarettgruppe „Machtschattengewächse“ 1976 und anderer großer Vorbilder durch die Fälle der Bedeutungslosigkeit. Die Geschichten gleiten in ein simples Potpourri von Erinnerungen ab, in denen die Stars, Konstantin Wecker, Franz Xaver Bogner, Helmut Dietl und Zeitgeistphänome von einst aufleuchten, aufgebrezelt durch Ottfried Fischers kabarettistische Vorliebe parterre Inhalte mit ausgefallenen Fremdwörtern und urbayerischen Ausdrücken. Den Münchner Schlachthof in der „Zenettistraße 9“ schildert er als „Kontakthof zwischen Stadt und Land“ zehn Seiten lang in episch pathetisch Fabulierlust zwischen ausgewalzten Klischees und Triebvorstellungen, Noch weiter hinaus parodiert Ottfried Fischer „Welt“ von den alternden CSUlern mit asiatischen Frauen, Rassehunden, ersten Opernerfahrungen bis zu Karl Obermayer, alias Monaco Franze, in New York und karikierte Hawaii, wo statt er statt schlanker Hula-Mädchen nur fette Amerikaner sieht und er druch ein Pärchen aus dem Bayerischen Wald in seiner verbalen Kargheit den Tourismus ironisiert. Diesem Spektakek muss logischerweise die „Heimkehr“ nach Passau folgen, wo die autobiografische Reise angereichert mit Anekdoten, Geschichten, Gedichten 50 Jahre Zeitgeschichte als Stadtrundgang auf den Pfaden seiner Oma endet. „Vom gottlosen München weggezogen hinein ins fromme Bistum Passau“, das er Schwellenängsten an Randsteinen und Brücken wegen der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Einheimischen als als besseren Wohnort München vorzieht. So tradiert man Klischees weiter, aber keinerlei Erkenntnisgewinn. Michaela Schabel Heimat ist der Erkenntnisgewinn aus dem „G´fui“ für subjetive Wahrhaftigkeit, die objektive Krieterien nicht berücksichtigt. Heimat ist die Verortung in heimatlichen Reizen, die man nicht unbedingt erklären kann, aber ständig erfährt. Heimat ist das Leben danach, wo die anderen noch leben, wenn man selbst schon woanders ist.. »Heimat ist dort, wo dir die Todesanzeigen etwas sagen.« Im Krankenhaus ist Gottfried Fischer weit weg vom „Daheim“. Das Dasein zur Folterkammer zwischen weißen Spionen und Überwachungskamera, Trinksperre und Asexualität. Sein Leben wird zum Traumgelände zwischen Zwiebelturm und Blasmusik, Eitelkeit und Demut. Ein Gedankenschlenker Über Niedergang und Vernichtung am Beispiels Konstantin WEckers. Dann wieder auf Dreh mit Feedback einer jungen Dame, wie schliecht doch der „Bulle aus Tölz“ sei, dem Gottfried Fischer voll zustimmt und mit Brötchenverdienen entschuldigt. Als 4- bis 5-jähriger in Paderborn, der Heimat des Vaters, erlebt Gottfried Fischer die Fremde, aus der Perspektive eines, der das Fremde eben gar nicht, weil er aus seiner Heimat noch nicht herausgekommen ist. Es sieht alles gleich aus und ist doch anders, eben nicht vertraut, egal ob Bahnhof oder Wirtshaus. Und das geht in seiner erziehersichen Wirkung von Vaters Reden für den Sohn, der schon dabeisitzen darf, wegen der katholischen Kirchde den Berg hinunter, seit keiner mehr in die Kirche geht und so den Frühschoppen aushelbelt, und wegen Thomas Gottschalk, der „Mit Wetten, dass“ den samstäglichen Stammtisch aushebelte. In „Bretter“ gibt es einen historischen Rückblick im ironischen Zeitraffer-Format beginnend „Im Märchen vom Tauwetter“, bayerisch-ironischen Love- and Peacefragwürdigkeiten rund um „1968“ von Woodstock zu Prag, mit Replik an die Cubakrise und nach vorne Richtung Studentenrevolte. zieht er Zeitraffer-Format seine Sicht von Love and Peace, Joe Cockers „With a little help of your friends“ Inhaltel Autobiografisches und viele Geschichten von den Sozis, CSUlern, der bayerischen Kabarettszene, Rassehunden Passauer Haupt- und Nebenwege ein Reiseführer durch persönliche Erinnerungsstationen Laudatio auf Passau trotz der ständigen Schwellenängste durch Randsteinge und Brücken, aber Pünktlichkeit und Verlässlichkeit zählten noch, vieles ist billiger als in der Stadt. „Vom gottlosen München weggezogen hinein ins fromme Bistum Passau“ hat er trotz Sokrates und Jesus „immer noch keine gesicherten Erkenntnisse, was nach dem Tod wartet. Hin und da simple Gedichte im Paarreim Zuweilen mit witzigen Anekdoten.

©Michaela Schabel

Große Metalltreppen führen bequem über die Felsen ins Meer. Man braucht nicht einmal Badeschuhe wegen der Seeigel.

Schon seit 1820 geht man in Triest baden. Damals gab es sogar schwimmende Badeanstalten. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden von Barcola im Norden bis nach Muggia im Süden Badeanlagen, zu Beginn des 20. Jahrhundert die Bäder „EL Pedocin“  und Fontana, die heute noch sehr beliebt sind.